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Wieso Ex-Sportler investieren «Die Sportbranche: Das Gold der Neuzeit»

Sportstars bleiben ihrer Branche nach dem Karriereende häufig verbunden – in Form einer Investition. Ein Experte erklärt die Hintergründe.

«Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst.» Genau wie die englische Fussball-Legende George Best waren Sportstars in der Vergangenheit nicht unbedingt dafür bekannt, clever mit ihrem Geld umgehen zu können.

Das hat sich heute gewandelt. Und wohl am häufigsten investieren Ex-Sportler – wenig überraschend – in die Sportbranche. So hat die ehemalige Ski-Dominatorin Lindsey Vonn kürzlich ihr Engagement im Fussball, und zwar beim US-Frauenteam Utah Royals, bekanntgegeben. Auch aktuelle und ehemalige Sportgrössen wie Lewis Hamilton, David Beckham, Patrick Mahomes, Michael Jordan oder Serena Williams sind ebenfalls an Sportklubs beteiligt.

NFL-Quarterback Patrick Mahomes im Trikot des Baseball-Teams Kansas City Royals.
Legende: Hat sein Geld auch im Baseball parkiert NFL-Quarterback Patrick Mahomes, hier im Trikot des Baseball-Teams Kansas City Royals, investiert bereits zu seinen Aktivzeiten. Reuters/USA Today Sports

Christian Lang, Leiter Sportmanagement an der Universität St. Gallen, erklärt: «Sie haben eine gewisse Kompetenz im Sportmarkt, weil sie selber alles gesehen haben, einen Blick hinter die Kulissen hatten. Jetzt wollen sie dieses Wissen einbringen.»

Aus finanziellen Gründen würde ich Roger Federer nicht raten, in den FC Basel zu investieren.
Autor: Christian Lang Leiter Sportmanagement, Uni St. Gallen

Weiter wichtig: Ehemalige Sportstars haben auch meist das nötige Kleingeld. Gemäss Lang stünde bei solchen Investitionen aber nicht primär die Leidenschaft für den Sport im Vordergrund. Die bekannten Gesichter erhoffen sich vielmehr, dass sich die Beteiligung längerfristig auszahlt.

Krisenfest und lukrativ

«Man sagt, dass die Sportbranche das Gold der Neuzeit ist. Sie ist relativ krisenfest. Nach Corona hat sie nochmals ein starkes Wachstum erfahren, deshalb ist sie für Investitionen attraktiv», so Lang.

Auf dem Schweizer Sportmarkt sei die Situation komplizierter. Im Fussball beispielsweise kämpft fast jeder Grossklub mit einem strukturellen Defizit. Deshalb ist es schwierig, schwarze Zahlen zu schreiben.

Lang führt aus: «Aus finanziellen Gründen würde ich Roger Federer nicht raten, in den FC Basel zu investieren. Aus emotionalen Gründen aber absolut.»

Radio SRF 1, Abendbulletin, 18.03.24, 18:45 Uhr ; 

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