Wenn Akira Schmid bei den Utica Comets von Beginn weg zwischen den Pfosten steht, feiert das Team aus der American Hockey League (AHL) stets einen Sieg – bislang 8 Mal in dieser Saison. Mit über 95 Prozent Fangquote ist der Berner derzeit statistisch gesehen der beste Goalie der ganzen Liga.
Schmids sportlicher Erfolg ist der Lohn für ein Wagnis, das der heute 21-Jährige im Sommer vor drei Jahren eingegangen war. Kaum das Erwachsenenalter erreicht, verliess er seine SCL Tigers, kehrte Familie und Heimat den Rücken und folgte dem Ruf der New Jersey Devils. Das Team hatte ihn in der 5. Runde gedraftet und lockte ihn nach Nordamerika.
Mit den Stars auf dem Eis
Drei Spielzeiten lang verdiente sich der Berner seine Sporen in der United States Hockey League, der höchsten Juniorenliga der USA, ab. Seine Qualitäten blieben den Devils nicht verborgen, die ihn auf diese Saison hin mit einem NHL-Entry-Level-Vertrag bis 2024 ausstatteten. Damit durfte der Schweizer die Vorbereitung mit den NHL-Cracks bestreiten, überstand den letzten Cut aber nicht.
Dennoch sei diese Zeit für ihn sehr lehrreich gewesen, so der Goalie. Besonders die Tatsache, dass die Routiniers immer die ersten im Training waren, habe ihn beeindruckt. Auch die Schüsse seien härter, präziser und das Spielverständnis höher, konstatiert Schmid. Mit Jonas Siegenthaler und Nico Hischier habe er im Team zudem zwei Landsmänner vorgefunden, die ihn unterstützt hätten.
Abwechslung als Erfolgsmodell
Nun steht er beim Farmteam der Devils in Utica im Tor und trägt mit seinen Paraden zum optimalen Saisonstart bei. Beim Tabellenersten der North Division teilt sich Schmid die Goalie-Position mit dem deutsch-kanadischen U20-Weltmeister Nico Daws.
Schmid sieht im Konkurrenzkampf aber kein Problem: «Die Saison ist lang, und die Situation mit zwei Alternativen nimmt uns eine Last von den Schultern.» Sie würden sich jeweils für den anderen freuen, wenn er ein gutes Spiel zeige, so Schmid. Auch sportlich scheint die Taktik derzeit vollends aufzugehen.
Von der NHL träumt der Berner dennoch mehr denn je, lässt sich bei der Erfüllung seines Traums aber die nötige Zeit. Als Planungsanker dient ihm sein 3-Jahres-Vertrag. In der Zwischenzeit möchte er noch mehr Erfahrungen sammeln und weiter reifen. Denn Schmid weiss: «Wenn ich einmal in der NHL bin, will ich auch dort bleiben.»