Es dürfte Roger Bader fast schon komisch vorgekommen sein, als er seiner Mannschaft beim Zusammenzug der österreichischen Landesauswahl vor dem Olympia-Qualifikationsturnier endlich wieder persönlich begegnete. 27 Monate waren seit dem letzten Ernstkampf mit dem A-Nationalteam vergangen. Verantwortlich für die lange Pause war die Corona-Pandemie.
B-WM fand nicht statt
Am 20. Mai 2019 besiegelte eine 3:4-Niederlage nach Penaltyschiessen gegen Italien den Abstieg Österreichs aus der Topdivision. Für die Mannschaft des Schweizer Trainers Bader sollte es bis heute die letzte Weltmeisterschaft gewesen sein. Denn anders als die A-WM fiel die B-WM (offiziell Division I) Corona nicht nur 2020, sondern auch 2021 zum Opfer.
Zwar organisierte der Weltverband IIHF für einen Teil der B-Teams einen Ersatz-Event, das «Beat Covid-19 Ice Hockey Tournament», doch zu diesem nominierte Bader nicht seine besten Spieler.
Aus dem Minimum das Maximum holen
Und so steigt der 56-jährige Winterthurer mit der ÖEHV-Auswahl praktisch ohne jegliche Spielpraxis in das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele, das Österreich zwischen dem 26. und 29. August im slowakischen Bratislava bestreitet. «Ich habe in all den Jahren gelernt, mich nicht über die Umstände zu beklagen, die ich nicht beinflussen kann. Sonst sind das immer meine Ausreden», erzählt Bader.
Österreichs Gegner in der Gruppe E heissen Slowakei, Belarus und Polen. Ein Ticket für Peking 2022 gibt es nur für den Erstplatzierten. Eine sehr schwierige Aufgabe für den Schweizer Nachbar, das weiss auch Bader: «Wir sind Aussenseiter». Und fügt prompt an: «Aber es gewinnt nicht immer der Favorit.»
Im obigen Audiobeitrag erfahren Sie, wie Roger Bader die wenigen Tage Vorbereitung auf das olympische Qualifikationsturnier möglichst effektiv zu nutzen versuchte.