Als frisch gebackener Schweizer Meister mit dem SC Bern verabschiedete sich Gaëtan Haas im vergangenen Sommer in die NHL. Dort tat sich für den 28-Jährigen bei den Edmonton Oilers, einer traditionsreichen Franchise, ein neues Kapitel in seiner Eishockey-Laufbahn auf.
In Nordamerika sind die Rinks kleiner und im Gegenzug die Details im Vergleich zur National League wichtiger. «Schon bevor du den Puck erhältst, musst du wissen, was du damit machen willst», erzählt Haas am Telefon der Nachrichtenagentur Keystone-SDA .
Mehr Akzente in der Offensive sind gefragt
Die weltumspannende Corona-Krise hat das Debüt-Jahr des Centers in Übersee abrupt unterbrochen. Selbstkritisch zieht er dennoch eine erste Bilanz: «Ich wollte zeigen, dass man auf mich zählen kann. Jedoch riskierte ich dadurch zu wenig.» Haas stand im Schnitt 9:42 Minuten auf dem Eis, bestritt 58 Partien mit dem kanadischen Team und buchte je 5 Tore sowie Assists.
Für die Zukunft strebt er eine optimalere Mischung aus defensiver Verlässlichkeit und offensivem Mut an. Um sich mehr Einsatzzeit zu verdienen und besser in den Rhythmus zu kommen, muss er produktiver werden.
Bei Connor gibt es so viele Highlight-Treffer, die nur ihm gelingen.
Der WM-Silbermedaillengewinner von 2018 hat die Chance, auf seine Worte Taten folgen zu lassen. Denn Haas unterzeichnete mit den Oilers einen neuen Einweg-Vertrag über eine Saison. Übersetzt heisst dies, dass er auch bei einer Verbannung in die AHL den vollen Lohn von 915'000 Dollar erhalten würde.
«Die Verlängerung ist ein gutes Signal für mich. Wir haben uns ohne Diskussionen rasch gefunden und waren von A bis Z auf der gleichen Wellenlänge» führte er gegenüber Keystone-SDA aus.
Im Bann des kongenialen Duos
Mit dem Einheimischen Connor McDavid (23) und dem Deutschen Leon Draisaitl (24) stehen Haas zwei Topshots zur Seite. Er versuche, so viel wie möglich von den Inputs der beiden zu profitieren. Haas schränkt aber ein: «Bei Connor gibt es so viele Highlight-Treffer, die nur ihm gelingen.» Mit McDavid tauscht der Schweizer ab und zu SMS aus.
In der Kabine nimmt Haas das Duo folgendermassen wahr: «Connor ist offen für alle. Er ist ein ruhiger Typ, wenn er aber etwas sagt, hören alle zu. Leon hörst du etwas mehr. Er hat sehr hohe Ansprüche an sich selber. Wenn er einen schlechten Pass spielt oder das Tor nicht trifft, wird er hässig.»