In anderen Ländern wie Schweden oder den USA gibt es die Regel schon – nun ist sie auch in der obersten Liga des Schweizer Frauen-Eishockeys Tatsache: Checks sind grundsätzlich nach denselben Vorgaben wie im Männer-Eishockey erlaubt.
Einzige Ausnahme bilden die sogenannten «Open Ice Hits», bei denen sich beide Spielerinnen in entgegengesetzter Richtung bewegen. Solche Checks werden weiterhin je nach Intensität mit einer kleinen oder grossen Strafe inklusive automatischem Restausschluss geahndet.
Das Frauenspiel gewinnt durch die Regeländerung an Dynamik, Geschwindigkeit und Intensität.
Die neue Regel führt zu Anpassungen bei Schiedsrichterinnen, Trainerinnen und Spielerinnen. Das Feedback ist bisher jedoch weitestgehend positiv. Anna Wiegand, bei Swiss Ice Hockey für die Ausbildung von Schiedsrichterinnen zuständig, zieht nach den ersten gespielten Runden eine positive Bilanz: «Das Frauenspiel gewinnt durch die Regeländerung an Dynamik, Geschwindigkeit und Intensität.»
Die Spielerinnen brauchen noch etwas Zeit
Auch bei den Spielerinnen kommt die Einführung der Checks gut an. Die Regeländerung muss allerdings erst verinnerlicht werden, meint Dominique Scheurer, Verteidigerin bei den ZSC Lions Frauen: «Wir müssen uns alle noch an das Ganze herantasten. Sehr viele haben allerdings schon lange nicht mehr mit dem Körper gespielt.»
Auch für die Trainerinnen und Trainer der Teams ist die neue Regel eine wichtige Neuerung. Im Training werden die Checks geübt. Die Umsetzung im Spiel lässt jedoch noch etwas auf sich warten. Nicolas Minder, Trainer bei den Frauen des SC Langenthal, hält fest: «Wir sind mit dem Körperspiel noch nicht da, wo wir sein wollen. Aber wir arbeiten daran und sind auf einem guten Weg.»
Insgesamt kommt die neue Regel also gut an. Regelmässige, intensive Bandenchecks sind jedoch noch nicht zu beobachten. Die Spielerinnen haben aber noch genug Zeit. Die Schweiz gehört zu den Vorreiterinnen. An Grossanlässen wie Weltmeisterschaften oder bei Olympia sind Checks noch immer verboten.