Eine Überraschung ist der Titel des SC Bern natürlich nicht. Der SCB gehört in jeder Saison und bei jeder Ausgangslage zu den ersten Titelanwärtern in der National League. Mit dem Sieg in der Qualifikation – Bern schloss die Regular Season 4 Punkte vor Finalgegner Zug ab – unterstrich der SCB seine Titelambitionen in der Saison 2018/19.
Die Probleme in den Playoffs
Zudem schien Bern die Quali mit angezogener Handbremse zu gewinnen. Oft beschränkte sich der SCB aufs Minimum, meist holte er die 3 Punkte dennoch ohne grosse Probleme. Viele Siege und trotzdem Steigerungspotenzial – eine formidable Ausgangslage für die Playoffs.
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Bild 1 von 9. Kari Jalonen. Der Finne strafte seine Kritiker Lügen. Jalonen hielt auch in kritischen Situationen an seinem Game-Plan fest. Seine Schlüsselspieler waren auch nach vielen Playoff-Partien nicht müde, weshalb seine Taktik, den besten Spielern viel Eiszeit zu geben, voll aufging. Bildquelle: Freshfocus.
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Bild 2 von 9. Leonardo Genoni. Fast 1200 Playoff-Minuten schmälerten seine Konzentrationsfähigkeit nicht: 94,6% gehaltene Torschüsse sind Bestwert. Genoni war über die 3 Playoff-Serien den Bernern eine wichtige Stütze, lieferte, als es darauf ankam. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 9. Mark Arcobello. Er schoss in den Playoffs die meisten Tore (7), holte die meisten Skorerpunkte (14) und sorgte 3 Mal mit seinem Tor für einen Sieg. Immens wichtig für die Berner und genau das, was sie sich von ihrem Top-Ausländer erhofft hatten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 9. Simon Moser. Berns Captain glänzte in den Playoffs mit 6 Toren und 4 Assists. Viel wichtiger dürfte jedoch die zwischenmenschliche Komponente gewesen sein. Er ist erster Ansprechpartner von Kari Jalonen und das Bindeglied zwischen dem Trainer und dem Team. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 9. Eric Blum. Der Verteidiger war ein Dauerbrenner bei den Bernern. Er stand im Schnitt fast 21 Minuten pro Playoff-Partie auf dem Eis. Ausserdem mit dem entscheidenden Tor und Assist im letzten Spiel gegen Zug. Damit hat er selbstredend einen grossen Beitrag zum Meistertitel geleistet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 9. Tristan Scherwey. Der Mann mit Vertrag bis 2027 besitzt eine grosse Wichtigkeit für das Teamgefüge. Mit seinem vorbildlichen Einsatz, seinem Willen und seiner Einstellung kann er seine Mitspieler beflügeln. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 9. Andrew Ebbett. Der Teamplayer schlechthin: Glänzte in den Playoffs mit 10 Vorlagen. Ausserdem zweitbester Skorer der Berner. Immens wichtig fürs Team. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 9. Ramon Untersander. Im Winter dachte er wegen Gleichgewichtsproblemen ans Karriereende, im Frühling blühte er als es wichtig wurde richtig auf. Untersander lieferte gegen Biel und gegen Zug je ein Game-Winning-Goal und sammelte in den Playoffs 9 Skorerpunkte. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 9. Gaëtan Haas. Gegen Genf nicht in Form, anschliessend auch noch 3 Wochen verletzt. Umso eindrücklicher, wie er zurückkam: Mit 2 Toren beim 2. Break in Zug sorgte er beinahe im Alleingang für den Sieg. Brillierte letztendlich auch durch seine Schusseffizienz (21% erfolgreiche Abschlüsse, Bestwert). Bildquelle: Keystone.
Dort aber begann der SCB-Motor zu stottern. In den Viertelfinals gegen Genf lag der SCB 1:2 im Rückstand, im Halbfinal gegen Biel 0:2 und 2:3 und war damit nur eine Niederlage vom Ausscheiden entfernt. Wegen diesen teils schwachen Auftritten schrieb man die Favoritenrolle vor dem Playoff-Final eher dem bis dato souveränen Zug zu.
Die Steigerung der Leistungsträger
Aber: Bern konnte sich in diesen Playoffs aus jeder heiklen Situation befreien. Die Teamleader wie Goalie Leonardo Genoni, Captain Simon Moser oder Tristan Scherwey und Mark Arcobello zeigten ihre besten Leistungen just in den entscheidenden Momenten. Eine meisterliche Qualität.
Der Titel ist ein weiterer Beleg für die Berner Dominanz im Schweizer Eishockey. Der SCB gewann in den letzten 4 Jahren dreimal den Meistertitel, war in den letzten 4 Jahren dreimal Quali-Sieger. Eine beeindruckende Konstanz, die andere Grossklubs so nicht hinkriegen.
Chatelains Anteil am Titel
Der Titel ist nicht nur ein Triumph für die Spieler, sondern auch für Trainer Kari Jalonen, der den SCB in seinem 3. Jahr zum 2. Mal zum Titel führt. Aber auch für den charismatischen CEO Marc Lüthi oder für Sportchef Alex Chatelain.
Gerade der Bündner stand wegen seinen Transfers oft in der Kritik. Seine Neuzugänge wie Daniele Grassi oder Grégory Sciaroni aber waren es, die den SCB «am Leben» hielten, als es zu Beginn der Playoffs nicht wie gewünscht lief.
Auch wenn Finalgegner Zug auf nächste Saison weiter aufrüstet, Biel und Lausanne immer stärker werden oder auch mit den ZSC Lions wieder zu rechnen sein wird – das Team, das es zu schlagen gilt, wird auch in der Saison 2019/20 der SCB sein.
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 20.04.2019, 20:00 Uhr