Insgesamt 62 Torschüsse wurden am Donnerstag und Freitag auf das Gehäuse des HC Lugano abgegeben. Kein einziger davon fand den Weg vorbei an Niklas Schlegel. Der 26-Jährige strahlte sowohl gegen seinen Ex-Klub ZSC Lions (4:0) als auch gegen Ambri (3:0) grosse Sicherheit aus und bildete so die Basis zum überaus vielversprechenden Saisonauftakt der «Bianconeri».
Ist das dunkle SCB-Kapitel vergessen?
Schlegel scheint sich im Tessin immer wohler zu fühlen. Dabei deutete vor einem Jahr noch nichts auf ein baldiges Engagement bei Lugano hin. Wir erinnern uns zurück: Nach Leonardo Genonis Abschied aus Bern in Richtung Zug sollte Schlegel beim SCB in die grossen Fussstapfen des Nati-Goalies treten. Doch dies misslang dem Zürcher gründlich.
Schlegel kam mit dem Druck in Bern nicht klar, seine Leistungen überzeugten die SCB-Führung nicht. Im Gegenteil: Bern verpflichtete Tomi Karhunen, Schlegel hatte fortan keinen Platz mehr bei den «Mutzen». Im Dezember – mitten in der Saison – folgte der Wechsel zu Lugano. Ein Glücksfall, sowohl für Schlegel als auch für seinen neuen Klub. So zumindest macht es nun den Anschein.
Schlegel hat Rennen um Nr. 1 gewonnen
Das belegen auch die Statistiken. 9 Spiele bestritt Schlegel in der vergangenen Saison noch für den HCL, ehe die Meisterschaft aufgrund der Corona-Situation bekanntlich abgebrochen werden musste. Fangquote: 93,1 Prozent. Kein Vergleich zu seiner Zeit in Bern, wo er in 16 Partien einen Wert von 89,7 Prozent aufgewiesen hatte.
Und nun die 100%-Quote zum Auftakt der neuen Saison. Um finale Schlüsse über die Stärke von Schlegel und Lugano zu ziehen, ist es noch zu früh. Der Start war aber schon mal verheissungsvoll.
Was hingegen bereits festzustehen scheint: Schlegel hat das Rennen um die Nr. 1 im Tor der Luganesi gegen Sandro Zurkirchen (zumindest vorerst) gewonnen. Und solange Schlegel seinen Kasten sauber hält, gibt es kaum Gründe für Trainer Serge Pelletier, auf der Goalie-Position etwas zu ändern.