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4. Anlauf für Genf-Servette Mit Karrers Meistererfahrung zum langersehnten Triumph?

Genf-Servette greift gegen Biel nach dem ersten Meistertitel der Klubgeschichte. Verteidiger Roger Karrer weiss, wie's geht.

Roger Karrer.
Legende: Will mit Genf-Servette den zweiten persönlichen Titel Roger Karrer. Keystone / SALVATORE DI NOLFI

Den Namen teilen sie, den Erfolg (noch) nicht. Während der Servette FC schon 17 Mal den Meisterpokal in die Höhe stemmen durfte und damit auf Platz 3 der ewigen Bestenliste im Schweizer Fussball steht, war Genf-Servette noch nie Grund für eine Meisterfeier in der Calvinstadt. In der Playoff-Ära war der 1905 gegründete Klub dreimal nahe am Titelgewinn. 2008, 2010 und zuletzt vor zwei Jahren stiess das Team in den Final vor, scheiterte aber stets.

Fast keine Meistererfahrung

Im prominent besetzten Kader des Teams, das am Freitag im Playoff-Final gegen Biel den nächsten Anlauf nimmt, figurieren Olympiasieger, Weltmeister und Stanley-Cup-Sieger. Schweizer Meister sucht man im Kader hingegen (fast) vergebens.

Nur gerade zwei Spieler haben in der Schweiz schon die Meistertrophäe geholt: Marco Miranda und Roger Karrer. Das Duo holte mit den ZSC Lions 2018 den Pokal. Karrer verliess seinen Jugendklub ein Jahr später in Richtung Genfersee, um eine dominantere Rolle übernehmen zu können.

Reger Austausch

Für Karrers persönliche Entwicklung hat sich der Wechsel mehr als gelohnt. Der 26-Jährige verteidigt in dieser Saison in der 1. Genfer Linie neben Henrik Tömmernes. Vom Schweden, der seine letzten Spiele für die «Grenats» bestreiten wird, konnte Karrer viel profitieren. «Er ist auf dem Eis sehr kommunikativ und sagt mir, wohin ich die Pässe spielen kann.»

Auch neben dem Eis findet zwischen den beiden Verteidigern ein reger Austausch statt, der dem Duo im Ernstkampf wiederum zugutekommt. Karrer hält auch viel von der Spielintelligenz, die den Schweden seit jeher auszeichnet. «Er wartet sehr lange ab und spielt im letzten Moment Pässe, die viele Spieler nicht vorhersehen können.»

Roger Karrer und Linienpartner Henrik Tömmernes.
Legende: Ein Herz und eine Seele Roger Karrer (l.) und Linienpartner Henrik Tömmernes. Keystone / MARTIAL TREZZINI

Der Traum von der WM

Von der Favoritenrolle will Karrer vor dem bevorstehenden Final nichts wissen. «In der Regular Season hatte Biel gleich viele Punkte wie wir. Auch in den Playoffs haben sie bisher sehr überzeugt. Ich erwarte einen offenen Schlagabtausch.» Die Seeländer seien ein spielerisch starkes Team, dem mit der nötigen Härte entgegengetreten werden müsse.

Sollte Karrer Ende April zum zweiten Mal in den Genuss einer Meisterfeier kommen, gehen ihm die Ziele dennoch nicht aus. Er träumt von der erstmaligen Teilnahme an einer Weltmeisterschaft mit der Schweiz. Drückt der Zürcher an der Seite von Tömmernes auch dem Playoff-Final gegen Biel den Stempel auf, dürfte dies auch Nati-Trainer Patrick Fischer nicht entgehen.

Radio SRF 3, Abendbulletin, 06.04.2023, 22:00 Uhr ; 

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