Am Dienstag nach Ostern beginnt für Florence Schelling ein komplett neues Kapitel. Dann tritt die 31-Jährige ihre Stelle als SCB-Sportchefin an. «Ich freue mich total auf die gemeinsame Arbeit mit den Spielern und dem gesamten Staff», erzählt Schelling im Interview mit SRF.
Im Zentrum muss immer die Leistung stehen, nicht das Geschlecht.
Der erste Kontakt mit dem SCB habe vor rund 2 Wochen stattgefunden, schildert die ehemalige Torhüterin der Frauen-Nati. «Plötzlich klingelte das Telefon. Marc Lüthi am Apparat. Zu Beginn war ich sehr, sehr überrascht», so Schelling. Auf das erste Gespräch mit CEO Marc Lüthi folgten weitere fruchtbare Diskussionen, die bei der Zürcherin letztlich zur Überzeugung führten: «Ich will diese Herausforderung annehmen.»
Wir wollten jemanden, der jung und unverbraucht ist. Ein Sportchef, der bereits bei einem anderen Klub tätig war, kam nicht in Frage
Ausschlaggebend sei nicht zuletzt auch das Vertrauen gewesen, welches die SCB-Verantwortlichen ihr entgegenbrachten. «Sie sehen sehr viel in mir», so Schelling. Ihrer Vorreiterrolle als erste Sportchefin eines Schweizer Eishockey-Klubs ist sich die 31-Jährige bewusst. Dennoch steht dies für Schelling nicht im Vordergrund: «Ich möchte einfach einen guten Job machen. Im Zentrum muss immer die Leistung stehen, nicht das Geschlecht.»
Gemäss Marc Lüthi habe das Gender bei der Evaluation des neues Sportchefs keine Rolle gespielt. Mit Schelling habe man die Person gefunden, die der SCB gesucht hat. «Wir wollten jemanden, der jung und unverbraucht ist. Ein Sportchef, der bereits bei einem anderen Klub tätig war, kam nicht in Frage», erklärt Lüthi.
Neben guten Transfers erhofft sich Lüthi von Schelling auch, dass sie einen kritischen Blick in die ganze sportliche Führung des Klubs wirft. Sie soll den SCB wieder auf die Erfolgsspur bringen, nachdem die Berner in diesem Jahr vor dem Saisonabbruch die Playoffs verpasst hatten.
An Arbeit wird es Schelling nach ihrer Einarbeitung nicht mangeln. Auf der Agenda des SCB stehen noch die Verpflichtungen eines Headcoachs sowie von 2 ausländischen Spielern. «Sie wird bei diesen Entscheiden ein sehr gewichtiges Wort mitreden», stellt Lüthi klar.