Das Coronavirus macht bekanntlich, was es will. Im Schweizer Eishockey hat es eine Konstellation provoziert, die unter normalen Umständen keinen Sinn ergibt. Oder wie soll man sonst erklären, dass der SC Bern 735 Tage nach seiner letzten Meisterparty noch immer die Chance auf die Titelverteidigung hat, obwohl er seither die Playoffs (eigentlich) nicht mehr erreichte?
Nun, die Umstände waren sowohl in der aktuellen als auch in der letzten Saison alles andere als normal. Und davon «profitierten» die Berner in sportlicher Hinsicht.
- 2019/20: Der SCB schliesst die Qualifikation auf Rang 9 ab und verpasst die Playoffs. Diese werden aufgrund der Corona-Pandemie aber abgeblasen. Es gibt keinen neuen Meister.
- 2020/21: Erneut gehört Bern in der Regular Season nicht zu den Top 8. Dank der Modus-Änderung mit den Pre-Playoffs erhält der SCB aber eine zusätzliche Chance.
Diese Gelegenheit haben die «Mutzen» am Schopfe gepackt. Nach dem Sieg in der Pre-Playoff-Serie gegen den HC Davos verlangt der SCB nun auch im Playoff-Viertelfinal dem überlegenen Qualifikationssieger Zug vieles ab.
Spezielle Geschichte droht zu enden
Nach 5 Partien ist alles in der Reihe, beide Teams haben ihre Heimspiele jeweils für sich entschieden, Zug führt mit 3:2. Für die Berner kommt es am Freitag somit zu einem weiteren «Alles-oder-nichts-Spiel». Jenes gegen den HCD entschied das Team von Coach Mario Kogler vor allem dank seiner Routine und einem bärenstarken Goalie für sich. Nur, reicht das auch gegen den EVZ?
Sollte diese Frage am Abend mit einem Ja beantwortet werden, so darf Bern im Minimum noch 2 weitere Tage von der Titelverteidigung träumen. Es wären dann schon 737 Tage.