Die Spannung war greifbar am Abend des 1. April 2000 im alten, verrauchten Hallenstadion. Die Heimstätte der ZSC Lions – so hiess der Zürcher SC seit 3 Jahren – war zum 6. Spiel der Finalserie gegen Lugano natürlich ausverkauft. Offiziell hiess dies: 11'500 Zuschauer. Es dürften sich aber hunderte Fans mehr auf die Holzbänke gequetscht haben.
Was sie zu sehen bekamen, war denkwürdig. Die Lions, die in der Serie mit 3:2 in Front lagen, gingen dreimal in Führung. Lugano glich jedoch immer wieder aus.
So liefen beim Stand von 3:3 bereits die Schlusssekunden, als sich Adrien Plavsic ein Herz fasste. Im gleichen Moment schlug ZSC-Oldie Christian Weber mit seinem Spielgerät unbemerkt den Stock von Lugano-Keeper Cristobal Huet aus dessen Hand. Die Scheibe schlug 10 Sekunden vor der Sirene im Tor ein. Das Hallenstadion explodierte.
Der ZSC – mit Spielern wie Andreas «Zesi» Zehnder, Claudio Micheli, Michel Zeiter oder dem 22-jährigen Mathias Seger – war nach 39 Jahren wieder Meister. Es folgte eine Nacht, wie sie Zürich lange nicht mehr gesehen hatte.