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Davos-Rückkehrer im Interview Senn: «Der HCD ist ein bisschen ‹normaler› geworden»

SRF Sport: Gilles Senn, als Sie nach Davos zurückgekehrt sind, fühlte es sich wie ein Nach-Hause-Kommen an oder doch eher wie ein Wechsel zu einem neuen Klub?

Gilles Senn: Schon eher wie eine Heimkehr. Auch in meiner Zeit in Nordamerika habe ich den Sommer jeweils in Davos verbracht. Dort hatte ich schon mit «Volvo» (HCD-Trainer Christian Wohlwend, Anm. d. Red.) und dem neuen Coaching-Staff zu tun. Deshalb war es nichts Neues für mich.

Zur Person

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Der gebürtige Walliser Gilles Senn durchlief die Juniorenstufen in Visp, ehe er 2011 in die U17 des HC Davos wechselte. Bei den Bündnern reifte der 1,95-m-Mann zum National-League-Goalie. Im Sommer 2019 folgte er dem Lockruf der NHL und wechselte in die Organisation der New Jersey Devils. Vornehmlich kam er aber in der AHL bei den Binghamton Devils zum Einsatz. Seinen Traum von der NHL konnte sich Senn dennoch erfüllen, zweimal durfte er für New Jersey auflaufen. Im Sommer 2021 kehrte der mittlerweile 25-Jährige zu Davos zurück.

Es ist ziemlich viel passiert in den letzten 3 Jahren in Davos. Den Rücktritt von Arno Del Curto Ende November 2018 haben Sie noch miterlebt, ein halbes Jahr später haben Sie nach Nordamerika gewechselt. Was hat sich in Ihrer Abwesenheit alles verändert beim HCD?

Sie haben noch mit einigen Spielern zusammengespielt, Ambühl, Corvi, Nygren, die Wieser-Brüder, machte das das Eingewöhnen leichter?

Sicher. Ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass es ein richtiges Eingewöhnen ist. Es war recht einfach für mich, in dieses Team zu kommen. Auch die meisten neuen Spieler habe ich schon von früher aus den Prospect-Camps der Nati oder aus den WKs im Militär gekannt.

Ich wollte Sicherheit haben und vor allem wieder wichtige Spiele bestreiten.

Wie hat sich der Teamspirit verändert?

In der ersten Saison nach Del Curto herrschte sicher eine andere Stimmung. Viele konnten sich unter dem neuen Coaching Staff neu beweisen. Aber der Teamspirit war auch vorher nicht schlecht und ist es auch jetzt nicht.

Was ist neu an der Spielweise?

Es gab im Sommer viele Wechsel beim HCD, ein Umbruch hat stattgefunden. Über 10 neue Spieler kamen, ebenso viele gingen. Welchen Eindruck haben Sie vom Team?

Teamintern haben wir eine sehr gute Stimmung. Alle kommen gut miteinander aus. Es gibt immer wieder mal Pokernächte, das Team unternimmt auch neben dem Eisfeld viel miteinander. Zum Beispiel gehen wir gemeinsam golfen. Der Zusammenhalt ist sehr gut.

Mutationen HCD

Zuzüge
Gilles Senn (New Jersey Devils), Thomas Wellinger (Lugano), Jesse Zgraggen (Zug), Dominik Egli (Rapperswil-Jona), Axel Simic (ZSC), Mathias Bromé (Detroit Red Wings), Valentin Nussbaumer (Biel), Matej Stransky (HC Ocelari Trinec), Simon Knak (Portland Winterhawks), Julian Schmutz (Langnau), Dennis Rasmussen (Metallurg Magnitogorsk), Raphael Prassl (ZSC).
Abgänge
Félicien Du Bois (Karriereende), Tony Sund (Rögle BK), Samuel Guerra (Lugano), Dominic Buchli (EVZ Academy), Lorenz Kienzle, Marc Aeschlimann (GCK), Tim Lutz (Fischtown Pinguins), David Ullström (HV71 Jönköping), Benjamin Baumgartner (Lausanne), Teemu Turunen (Jokerit Helsinki), Dario Meyer (Kloten), Fabrice Herzog (Zug), Aaron Palushaj.

Was liegt drin mit dieser Mannschaft? Kann man sich schon wieder ganz nach oben orientieren?

Ich habe das Gefühl, es liegt sehr viel drin. Wir müssen einfach unser Spiel durchziehen und die Fehler minimieren, das ist das Wichtigste.

Kommen wir auf Ihre Person zu sprechen: Welche Bilanz ziehen Sie nach Ihrem Nordamerika-Abenteuer?

Hatte es Angebote gegeben, weiter in Nordamerika zu bleiben?

Ich erhielt im Juli nochmals ein Angebot von New Jersey, da war aber weiterhin noch nicht klar, was abgehen wird. Ich wollte aber Sicherheit haben und vor allem wieder wichtige Spiele bestreiten. Ich wollte nicht wieder den ganzen Sommer im Ungewissen sein, wo ich dann effektiv spielen werde. Lieber will ich mit dem HCD etwas erreichen, als nur auf mich schauen zu müssen.

Ich könnte mir sicher vorstellen, nochmals nach Nordamerika zu gehen.

Haben Sie die NHL abgehakt? Oder hoffen Sie, nochmals eine Chance zu kriegen?

Ich könnte mir sicher vorstellen, nochmals nach Nordamerika zu gehen. Der Zeitpunkt und die Situation müssen stimmen. Ganz ausgeschlossen ist es also nicht.

Mit Robert Mayer steht beim HCD noch ein hochdotierter Torhüter unter Vertrag, der aber keine Perspektive mehr hat. Wie gehen Sie mit dieser Situation um, fühlt man mit dem Konkurrenten mit?

In den letzten 2 Jahren war ich in einer Organisation, die teilweise 6 bis 8 Torhüter unter Vertrag hatte. Ich muss mich auf meine Arbeit konzentrieren und schauen, dass ich gute Leistungen abliefere.

Das Gespräch führten Marco Löffel und Daniel Bossi.

Radio SRF 4 News, Morgenbulletin, 07.09.2021, 06:17 Uhr ; 

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