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Denkwürdiger Eishockey-Abend Mayers Goalie-Goal und ein Berner Sekundenschlaf

Die Serien zwischen Biel und Bern sowie Genf und Lugano sind am Sonntag mit einem Paukenschlag zu Ende gegangen.

Robert Mayer im Spiel gegen Lugano.
Legende: Scheibe drin Robert Mayer (verdeckt) lässt sich von seinen Mitspielern nach dem Goalie-Goal feiern. Freshfocus/Michela Locatelli

Plötzlich ging es schnell: Am Sonntagabend endeten innert weniger Minuten sämtliche noch laufenden Viertelfinal-Serien im 6. Spiel. Zug warf die Lakers aus dem Rennen, Genf setzte sich in Lugano durch und Biel schickte Bern in die Ferien. Sowohl im Tessin als auch in der Hauptstadt gingen die Partien denkwürdig zu Ende.

Mayer wie einst Sulander

Goalie-Goals sind im Eishockey eine absolute Seltenheit. Auch in der Schweiz. Seit Einführung der Playoffs (Saison 1985/86) konnten sich in der obersten Liga bloss zwei Keeper in die Torschützenliste eintragen lassen. Bis am vergangenen Sonntag, als auch Servettes Robert Mayer Aufnahme in diesen exklusiven Zirkel fand. In der Schlussminute beförderte der Goalie die Scheibe über das ganze Feld zum 5:2 ins verwaiste Tor der Luganesi.

Mayers Vorgänger im Oberhaus sind zwei Keeper mit klingenden Namen. ZSC-Legende Ari Sulander war am 17. Dezember 2002 der Erste, dem ein Goalie-Goal gelang. In der Partie bei Ambri-Piotta spedierte der Finne den Puck zum 6:4-Schlussresultat ins Tor.

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Archiv: Sulander macht es im Dezember 2002 alleine
Aus Sport-Clip vom 27.03.2023.
abspielen. Laufzeit 9 Sekunden.

Auch Berns Marco Bührer darf sich Torschütze nennen. Sein Beitrag am Treffer zum 2:0 am 19. November 2006 in Basel war jedoch eher gering. Bei angezeigter Berner Strafe passte Basels Thomas Nüssli zurück an die blaue Linie, wo aber kein Mitspieler stand. So glitt die Scheibe über das ganze Spielfeld ins eigene Tor. Weil Bührer zuvor der letzte SCB-Akteur gewesen war, der den Puck berührt hatte, wurde ihm das Tor nachträglich gutgeschrieben.

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Archiv: Nüssli mit dem Eigentor, das später Bührer zugeschrieben wird
Aus Sport-Clip vom 27.03.2023.
abspielen. Laufzeit 42 Sekunden.

Berner Sekundenschlaf zur Unzeit

Nicht minder spektakulär ging am Sonntagabend die Serie zwischen Bern und Biel zu Ende. 3:3 stand es im ausverkauften Stadion, alles deutete auf eine Verlängerung in Spiel 6 hin. Doch dann spielte Ramon Untersander 10 Sekunden vor der Sirene einen ungenauen Pass hinter das Tor. Dies brachte an der Bande Colton Sceviour in die Bredouille, der von Mike Künzle bedrängt wurde. Via Luca Cunti, Künzle und Luca Hischier gelang die Scheibe zurück zu Künzle, der den SCB mit seinem Treffer 1,5 Sekunden vor dem Ende in die Ferien schickte.

Der späte Gegentreffer weckte bei den Bernern Erinnerungen: In der «Belle» der Final-Serie 2012 gegen die ZSC Lions hatte der SCB 2,5 Sekunden vor dem Ende – ebenfalls im heimischen Stadion – den entscheidenden Gegentreffer durch Steve McCarthy kassiert.

SRF zwei, sportflash, 27.3.23, 00:05 Uhr;

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