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Christian Weber zur «Z»-Serie.
Legende: «Der ZSC ist wie verwandelt» Christian Weber zur «Z»-Serie. SRF

Der SRF-Experte zu EVZ - ZSC «Petterssons Goal hat die Serie verändert»

Mit 2 Siegen in Folge haben die ZSC Lions die Playoff-Serie gegen Zug gedreht. Unser Eishockey-Experte nimmt Stellung.

Im 1. Spiel der Viertelfinal-Serie war der ZSC gegen den EVZ chancenlos. Seither hat sich viel getan: Der Quali-Siebte aus Zürich glich im Hallenstadion zum 1:1 aus und schaffte am Donnerstag in der Zentralschweiz das Break.

Wie konnte das passieren?

Wir haben unseren Eishockey-Experten Christian Weber mit 5 möglichen Gründen für die Wende konfrontiert:

Grund 1: Lukas Flüeler hat auf der Goalieposition Tobias Stephan bislang klar ausgestochen.

Christian Weber: Das sehe ich genau so. Es kommt für mich ein wenig überraschend, denn in der Quali war Stephan klar besser. Doch seit Playoff-Beginn spielt Flüeler in absoluter Topform.

Ich denke, Harold Kreis wird Veränderungen vornehmen.
Autor: Christian Weber über die Special Teams beim EVZ

Grund 2: Die hoch gelobten Ausländer des EVZ sind einiges schuldig geblieben.

Da muss ich widersprechen. Sie spielen nach wie vor auf hohem Niveau. Das Problem ist, dass ihre Schweizer Teamkollegen unter den Erwartungen blieben. Auf der Ausländerposition hat Zug Vorteile, denn bei Zürich spielte nur Fredrik Pettersson wirklich konstant auf Top-Niveau.

Grund 3: Die Special-Teams des EVZ genügen bislang den Ansprüchen nicht.

Absolut. Power- und Boxplay sind eigentlich Stärken der Zuger. Aber nicht so bis jetzt. Das Fehlen von Raphael Diaz im letzten Spiel als Grund für die Niederlage aufzuführen, wäre zu einfach. Schliesslich hat der EVZ noch immer genügend gute Spieler. Ich denke, Harold Kreis wird Veränderungen vornehmen. Es wird sicher auch alles probiert, um Diaz für Spiel 4 fit zu kriegen.

Von dem Moment an war Zürich wie verwandelt ...
Autor: Christian Weber über den Siegtreffer in Spiel 2

Grund 4: Zug ist zu sehr von Raphael Diaz abhängig.

Das denke ich nicht. Er ist zwar einer der wichtigsten Spieler, keine Frage. Aber der Zuger Kader ist breit genug. Sie haben Spieler, die in die Bresche springen können und diese Akteuere sind jetzt gefragt.

Grund 5: Zug hat nach dem einseitigen Spiel 1 nicht mit einem wieder erstarkten ZSC gerechnet.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich Zug in falscher Sicherheit wägte. Sie hatten keinerlei Probleme in der Quali und in Spiel 1 auch nicht. Selbst in Spiel 2 holten sie ein 1:4 auf. Doch dann kam der Pettersson-Treffer zum 4:5. Es war ein Ablenker, ein sogenannt «dreckiges» Tor. Ein solches Goal kann eine ganze Serie verändern. Von dem Moment an war Zürich wie verwandelt und den Lions gelang in Zug ein sehr solider Auftritt.

Zur Person

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Der heute 54-jährige Christian Weber spielte zu Aktivzeiten für Davos, den ZSC und Ambri. Mit den Bündnern und mit den Zürchern wurde er je zweimal Meister. Als Trainer stand Weber für insgesamt 5 Schweizer Teams an der Bande – von 2003 bis 2005 auch beim ZSC. Aktuell coacht der 102-fache Nationalspieler den österreichischen Klub Lustenau. Für SRF ist Weber als Eishockey-Experte tätig.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 15.3.18, 20:10 Uhr

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