Die Eishockey-Euphorie ist zurück in der Limmatstadt: Im 7. und finalen Akt setzten sich die ZSC Lions in der Playoff-Viertelfinalserie gegen den EHC Biel durch und stehen im Halbfinal – nach zweimaligem Rückstand (0:2 und 2:3) in der Serie notabene.
Auf dem Weg zum grossen Auftritt im heimischen Hallenstadion legten die Zürcher einen Steigerungslauf hin, bewiesen Charakter und wussten als Kollektiv zu überzeugen.
Im Spiel ‹5 gegen 5› müssen sie mehr offensive Chancen kreieren.
Am ZSC-Erfolg massgeblichen Anteil hatten die «Special Teams»: Von insgesamt 15 Toren in der Serie produzierten die Zürcher deren 4 im Powerplay, 2 Mal trafen sie in Unterzahl. Nicht nur aufgrund der beiden Shorthander war das Penalty-Killing äusserst effizient. Biel brachte gegen den ZSC in den letzten 23 Powerplays kein einziges Tor zustande.
Frei von Mankos zeigte sich das Team von Coach Rikard Grönborg aber nicht. Das weiss auch SRF-Eishockeyexperte Christian Weber: «Im Spiel ‹5 gegen 5› müssen sie mehr offensive Chancen kreieren», konstatiert er.
Zwei Drittel der Tore gegen Biel gingen aufs Konto von Schweizer Spielern, das Ausländer-Quartett um Garret Roe, Justin Azevedo, Maxim Noreau und John Quenneville musste teils harte Kritik einstecken.
Sind Zürichs Nordamerikaner das Hauptproblem, Christian Weber? «Das ist ein zu einfaches Argument. Aber das zeigt auch, wie viel Potential beim ZSC noch vorhanden ist. Von den Ausländern kann man noch mehr erwarten. Wenn auch diese ihr Potential abrufen, sind die Zürcher schwer zu schlagen», so die Einordnung des ehemaligen ZSC-Spielers.
Freiburgs Ausländer bereits in Form
Starke Ausländer und Torproduktionen bei ausgeglichener Stärke auf dem Eis werden im Halbfinal zwingend von Nöten sein, wollen die Zürcher gegen Fribourg-Gottéron bestehen. Dazu kommt, dass sich die Lions auf eine deutlich andere Spielart als im Viertelfinal einstellen müssen: «Freiburg spielt physischer als Biel und ist meiner Meinung nach auf der Ausländerposition unglaublich gut besetzt», ordnet Weber ein.
Sprunger erlebt seinen 3. Frühling.
Dazu wartet mit Julien Sprunger und Killian Mottet ein Offensiv-Duo auf den ZSC, das im Schwung ist und den Stock bei 11 Toren in der Viertelfinalserie gegen Lausanne im Spiel hatte. «Sprunger erlebt seinen 3. Frühling», so Weber über den Freiburger Captain. Wessen Frühling sich in die Länge zieht, beantwortet sich ab Freitag. Dann stehen sich die Limmat- und Saanestädter erstmals gegenüber – letztere haben den Heimvorteil auf ihrer Seite.