Nur die kühnsten Optimisten unter den ZSC-Fans dürften vor kurzem damit gerechnet haben, ausgerechnet am Sechseläuten den 10. Meistertitel der Klubgeschichte feiern zu können. Dem ursprünglichen Spielplan zufolge wäre am Montag nämlich erst die zweite Finalpartie auf dem Programm gestanden.
Weil aber sowohl Gegner Zug als auch die Lions auf dem schnellstmöglichen Weg in den Final einzogen, wurde die Serie vorverschoben. Und weil dort bisher alles für die Zürcher läuft, könnten sie am Montag gleich doppelten Grund zum Jubeln haben.
Ein 3:0 wurde noch nie verspielt
Die Vorzeichen für einen Zürcher Freudentag stehen gut: Eine 3:0-Führung in einer Finalserie gab es seit der Einführung des Best-Of-Seven-Modus in der National League erst dreimal, die Wende blieb jedes Mal aus. Ein wenig Spannung kam nur 2011 auf, als der HC Davos Kloten noch auf 3:2 herankommen lassen musste, die Serie letztlich aber mit 4:2 für sich entschied.
Auf dem schnellstmöglichen Weg wurde der Titel bisher erst zweimal vergeben: 2002 entschied der HCD die Finalserie gegen die ZSC Lions mit 4:0 für sich, 2014 holten die Lions mit einem «Sweep» gegen Kloten den Pokal.
«Lions treten als Einheit auf»
Die Gründe für die klare ZSC-Führung in der laufenden Finalserie sind für SRF-Experte Christian Weber offensichtlich: «Die Lions finden jedes Mal einen Weg, das Spiel zu gewinnen. Seit dem Beinahe-Aus gegen Biel im Viertelfinal tritt die Mannschaft als Einheit auf.»
Obwohl sein ursprünglicher Finaltipp (4:3 für Zug) theoretisch noch möglich wäre, rechnet Weber mit einem schnellen Ende der Serie: «So wie es im Moment läuft, wird der ZSC den Final mit 4:0 für sich entscheiden.»
Ein 4:0-Sieg in der Serie wäre auch gleichbedeutend mit dem perfekten Abschied vom Hallenstadion. Nach 71 Jahren werden die Lions in der kommenden Saison in die neue Arena in Altstetten umziehen. Eine Abschiedsparty inklusive Meisterfeier am Tag des Zürcher Frühlingsfestes? Nur die Zuger können diesen fast schon kitschigen Freudentag noch verhindern.