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Erste NL-Playoffs Lausanne-Captain Raffl: «Wir werden uns steigern»

Lausanne zählt im Playoff-Final auf Captain Michael Raffl. Der NHL-Veteran ist ein Leader der Taten, nicht der Worte.

Eishockeyspieler in rotem Trikot jubelt auf dem Eis.
Legende: Geht voran Michael Raffl. Pascal Muller/freshfocus

«Er ist ein sehr polyvalenter Spieler», versprach Lausannes Sportchef John Fust im vorletzten Sommer, als Michael Raffl nach 9 Saisons und 629 Partien in der NHL nach Europa zurückkehrte. Lange konnte der Hochgelobte die Vorschusslorbeeren nicht einlösen. Letzte Saison zog er sich bereits im ersten Meisterschaftsspiel eine Unterkörperverletzung zu, die ihn 3 Monate ausser Gefecht setzte. Am Ende verpasste Lausanne die Playoffs.

In dieser Spielzeit erwischte es den Österreicher schon in der Vorbereitung am Knie. Erst 14 Partien vor Ende der Qualifikation kehrte er ins Team zurück und trug mit 12 Skorerpunkten gleich massgeblich dazu bei, dass sich der LHC noch auf den 3. Platz verbesserte. Dabei ist Raffl kein hochtalentiertes Wunderkind; es ist sein eiserner Wille, der ihm eine Weltkarriere ermöglichte.

Raffl stammt zwar aus einer Eishockey-Familie, ist aber keiner der vielen Österreicher aus Vorarlberg, die schon im Juniorenalter in die Schweiz wechseln und damit das Ausländerkontingent nicht belasten. Nach einem Meistertitel mit seinem Stammverein Villacher SV versuchte er sich als 22-Jähriger in der 2. schwedischen Division bei Leksand, ehe er sich 2 Jahre später bei den Philadelphia Flyers einen Stammplatz sicherte.

Von den Mitspielern zum Captain gemacht

Mit seiner hohen sozialen Kompetenz und seinem ausserordentlichen Arbeitsethos kann Raffl auch in Lausanne begeistern. Selbst als er verletzt fehlte, war er meist der Erste im Stadion. Und obwohl er letzte Saison nur die Hälfte aller Partien bestreiten konnte, bestimmten ihn die Mitspieler im Sommer zum Captain. «Das ist natürlich eine Riesenehre», freut er sich.

Nun kann der Österreicher sein Können auch auf Schweizer Eis zeigen, die Playoffs sind sowieso wie geschaffen für ihn. Unter dem Radar fliegt er in keinem Spiel. Selbst am Dienstag war dem nicht so, als er zum Final-Auftakt offensiv ohne grosse Wirkung blieb. Seine auffälligste Aktion war eine unerfreuliche. Er lief in einen fürchterlichen Check des ZSC-Verteidigers Dario Trutmann. Raffls Reaktion darauf sagt aber viel über seine Einstellung aus. Mund abwischen und weitermachen.

Steigerung nötig

Nach dem Spiel darauf angesprochen, kann er die Frage nicht ganz nachvollziehen. «Ich teile ja gerne aus. Und wer gerne austeilt, muss auch einstecken können», meint er unbeeindruckt. «Es war ein harter, fairer Check. Nichts ist passiert. Auf geht's!»

Weiter geht es auch im Playoff-Final, und zwar am Donnerstag in Lausanne. Als schlechter Verlierer zeigt sich Raffl nicht. Dass er aber lieber gewinnt, macht er schon klar. Auch wenn sein Team zum Auftakt dem hohen Favoriten aus Zürich mindestens ebenbürtig war, zeigt er sich nicht zufrieden. «Wir müssen uns steigern – und wir werden uns steigern», verspricht er.

Resultate

Radio SRF 1, Abendbulletin, 16.04.2024, 22:05 Uhr ; 

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