In den Wochen vor dem Playoff-Final wurde der EV Zug vielfach als Hockey-Maschine betitelt. Eine Maschine, die sich nicht aufhalten liess. Nicht von Lugano (0:4), nicht von Davos (0:4). Auch im Final gegen die ZSC Lions lief die EVZ-Maschinerie in den Spielen 1 bis 3 auf Hochtouren. Mit einem Manko: Im letzten Drittel geriet der Motor jeweils ins Stocken und die Zürcher drehten alle 3 Partien.
Nicht so am Sechseläutenmontag im Hallenstadion. Erstmals in dieser Serie zogen die Zuger ihr Ding bis zum Ende durch. Auch in den letzten 20 Minuten liessen sie dem ZSC kaum Luft zum Atmen. Unaufhörlich lancierte die Equipe von Dan Tangnes Angriff um Angriff, während sich die Lions kaum einmal im Drittel vor Leonardo Genoni festsetzen konnten.
Endlich auch im Schlussdrittel getroffen
Das Schussverhältnis von 39:21 für Zug spricht Bände. Hatten in den ersten 3 Partien die Zürcher im 3. Drittel immer mehr Abschlüsse verzeichnet (16:7, 11:7, 9:7), lautete die Schuss-Bilanz nun 10:10. Was die Zuger noch mehr freuen dürfte: Erstmals konnten sie Jakub Kovar auch im 3. Drittel einmal bezwingen (das 4:1 war ein «Empty-Netter»). Zuvor hatten in den Schlussabschnitten ausschliesslich die Lions getroffen (total 6 Mal).
Zug-Trainer Tangnes war am späten Montagabend im Hallenstadion freilich rundum zufrieden mit dem Auftritt seiner Equipe. «Ich habe ein Team voller Selbstvertrauen gesehen. Wir haben über die ganzen 60 Minuten sehr solid gespielt», urteilte der Norweger.
Zum Schachzug, den linken Flügel in der 1. Linie mit Fabrice Herzog statt Grégory Hofmann zu besetzen, sagte Tangnes mit einem Augenzwinkern: «Das war genial vom Coach.» Mit mehr Ernsthaftigkeit fügte Tangnes an, dass er damit versucht habe, die «Dynamik in der Gruppe etwas zu verändern».
Das ist ihm unübersehbar gelungen. Nicht zuletzt durch diese taktische Anpassung liess sich die EVZ-Maschine vom ZSC für einmal nicht aufhalten. Die Lions werden es am Mittwochabend in Zug wieder versuchen.