6 Spiele, 6 Heimsiege: In der Playoff-Finalserie zwischen den ZSC Lions und Lausanne hat sich am Samstagabend einmal mehr das Heimteam den Sieg gekrallt. Mit dem Rücken zur Wand wehrten die Waadtländer mit einer eindrücklichen Leistung den ersten Zürcher Matchpuck ab – und haben sich damit die Chance erspielt, ebenfalls nach dem Pokal zu greifen.
Damit ist klar: Am Dienstag wird in einem alles entscheidenden 7. Spiel der Schweizer Eishockey-Meister gekürt. «Es sind zwei sehr gute, komplette Mannschaften, wir haben einen ähnlichen Hockey-Stil. Es ist geil für das Schweizer Eishockey, wenn man so einen Final hat», sagte Jason Fuchs, der für Lausanne in einem traumhaften Mitteldrittel auf 4:0 erhöht hatte.
Ein Sieg in der Fremde muss her
Fuchs weiss aber auch, dass der Vorteil nun vermeintlich bei den ZSC Lions liegt. Dreimal konnten die Zürcher zuhause vorlegen, dreimal zog Lausanne ebenfalls vor heimischem Publikum nach. Soll es für die Waadtländer erstmals überhaupt mit dem Titel klappen, muss der erste Sieg in Zürich her.
«Wenn du zuhause spielst, hast du deine Routine, deine Fans. Das gibt sicher ein bisschen mehr Energie. Jetzt müssen wir das ändern und am Dienstag eine Lösung finden, um in Zürich zu gewinnen», so Fuchs. Der Center ist sich sicher: Details werden dann über Sieg oder Niederlage entscheiden. «Die Defensivzone wird wichtig sein. Und wenn du ein Powerplay hast, musst du buchen. Wir haben die Mannschaft dafür und wir können und werden diesen Pokal holen.»
Baltisberger will den ersten Kübel zuhause
Etwas anders als bei den euphorisierten Lausannern war die Gefühlslage am Samstagabend bei den Lions. Der Frust sass nach dem albtraumhaften Mitteldrittel mit 4 Gegentoren zwar kurzzeitig tief, alles schlecht reden wollte man bei den Zürchern aber nicht. «Die Scheibe ist da etwas für sie gesprungen, sie haben es dann aber auch schön zu Ende gespielt», sagte Chris Baltisberger.
Bei den Zürchern strich man vor allem das letzte Drittel heraus. «Genau so müssen wir im Spiel 7 auch wieder spielen, dann kommt es gut», so Baltisberger, der mit dem 1:5 noch den Ansatz einer Aufholjagd eingeleitet hatte. Für den ZSC-Stürmer wäre es nach 2012, 2014 und 2018 der vierte Meistertitel mit den Zürchern.
Die Vorfreude auf einen entscheidenden 7. Match am Dienstag zuhause ist bei Baltisberger spürbar. Das hat er nämlich in 14 Saisons mit den ZSC Lions noch nie erlebt. «Jetzt haben wir endlich mal eines daheim, das ist doch geil», versichert er. «Und ganz ehrlich, für das Schweizer Hockey ist das doch gut.» Zumindest in dieser Angelegenheit herrscht zwischen den Zürchern und Lausanne Einigkeit.