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Genfer Sportdirektor zum Aus Gautschi: «Haben die Playoffs am Anfang der Saison verspielt»

Titelverteidiger und Champions-League-Sieger Genf hat die Playoffs in der National League verpasst. Als Grund dafür wird nun der schlechte Saisonstart herangezogen.

Kampflos haben die Genfer die Meisterkrone nicht abgegeben. Im letzten Drittel des Play-In-Rückspiels warfen die «Grenats» im Bieler Eisstadion noch einmal alles in die Waagschale. Ein Tor von Valtteri Filppula wurde zurecht nicht anerkannt, weil er die Hand zuhilfe genommen hatte. Marc-Antoine Pouliot traf nur die Latte. Und Harri Säteri im Tor der Bieler war noch einmal ein unüberwindliches Bollwerk. Am Ende stand für den nun abtretenden Meister ein 2:2, das eine Niederlage war, weil man das Hinspiel in Genf 2:3 verloren hatte.

Servette verspielte die Playoff-Qualifikation aber nicht in den beiden intensiven und emotionsgeladenen Spielen des Play-In gegen Biel, das man vor gut 10 Monaten noch in einer begeisternden Finalserie über 7 Spiele niedergerungen hatte. Vielmehr hatte man sich im 1. Teil der 52 Partien der Qualifikation eine zu grosse Hypothek eingehandelt. «Wir haben die Playoffs am Anfang der Saison verspielt, da waren wir viel zu pomadig», erklärt Genfs Sportdirektor Marc Gautschi im SRF-Interview.

Nach der Euphorie wieder auf dem Boden

Am Ende lässt sich das überraschende Scheitern Servettes an 3 Punkten festmachen.

  • Die Verletzungen: Sie fielen am stärksten ins Gewicht. Mit Tanner Richard, für den Final in der Champions League fitgespritzt, und Noah Rod fehlten in der entscheidenden Phase die beiden wichtigsten Schweizer Angreifer.
  • Der schwache Herbst: «Wir haben die Punkte im November/Dezember liegen gelassen. Und da hatten wir noch Energie», betont Coach Jan Cadieux. Der Trainer streicht aber auch heraus, dass man zusammen viel erreicht habe.
  • Die Rückkehr in den Alltag: Es gelang den Genfern nicht, den Schalter nach der Euphorie im April mit dem ersten Meistertitel der Klubgeschichte wieder umzulegen. Trainer Cadieux: «Wir haben dieses Jahr etwas gelernt. Nämlich, dass wir nicht von Anfang an bereit waren.» Das mag es in dieser ausgeglichenen Liga nicht leiden.

Die Doppelbelastung mit der reiseintensiven Champions League habe sich gegen Ende der Saison natürlich bemerkbar gemacht, so Sportdirektor Gautschi. Als Ausrede will diese jedoch niemand geltend machen. Gautschi: «Bis Mitte November hatten wir nur zwei Spiele mehr als die anderen Teams der Liga.»

Was geschieht mit dem Kader?

Auf jeden Fall wird es im etwas überalterten Kader zu einigen Veränderungen kommen. Die Verträge der Finnen-Troika im Angriff mit den deutlich über 30-jährigen Valtteri Filppula, Teemu Hartikainen und Sakkari Manninen laufen aus. «Wir müssen uns hinterfragen, Meetings machen und sicher keine Schnellschüsse tätigen», erklärt Gautschi. Als Zehnter der Regular Season könne man natürlich nicht zufrieden sein.

Goalie Descloux und die Feldspieler Filppula und Praplan blicken hoch zum Videowürfel
Legende: Für sie ist die Saison vorbei Goalie Descloux und die Feldspieler Filppula und Praplan (von links). Keystone/Peter Schneider

Resultate

SRF zwei, sportflash, 09.03.2024, 23:00 Uhr ; 

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