Erfahrung oder Unerschrockenheit? Nervenkitzel oder Ruhepol? Alles Eigenschaften, welche die Goalies der verbliebenen vier Playoff-Teams mitbringen. Doch wer kann im Hinblick auf die Halbfinal-Serien welche Eigenschaft zu seinem Vorteil nutzen?
Das sagt SRF-Hockey-Experte Lars Weibel zu:
- Genoni: «Er ist mehrfacher Meistergoalie und bringt das Gesamtpaket mit. Er weiss, was es in den Playoffs braucht. Der SCB wird von seiner Erfahrung zehren können.»
- Flüeler: «Hatte einen holprigen Start. Hans Kossmann konnte ihm aber viel Selbstvertrauen zurückgeben. Ich glaube, er kommt wieder in jene Gefilde, in denen er schon war, als er zum Meistergoalie (2012 & 2014) avancierte.»
Die beiden Torhüter würden sich rein schon vom Stil unterscheiden, so Weibel. Während Genoni eher ein «Hybrid»-Goalie sei, sprich länger stehen bleibt, übe Flüeler mehr den «Butterfly»-Stil aus und gehe schneller mit den Schonern zu Boden.
- Wer hat Vorteile?: «Da kann man nur spekulieren. Vom Palmares her liegt der Vorteil bei Genoni. Das muss aber nichts heissen. Es kann genau so gut sein, dass ein aufstrebender Keeper den Braten riecht.»
Das sagt SRF-Experte Weibel zu:
- Hiller: «Jonas ist Jonas. Über ihn braucht man nicht viel zu sagen. Seine zweite Saisonhälfte, Olympia inklusive, war sehr stark. Seine Ausstrahlung ist enorm wichtig fürs Team.»
- Merzlikins: «Elvis kommt über seine Emotionen ins Spiel. Er ist eher der John McEnroe-Typ. Technisch ist er für mich wohl der beste Goalie der Liga. Auf der anderen Seite fehlt ihm noch die Erfahrung. Er ist der Einzige aus dem Quartett, der noch keine grossen Titel gewinnen konnte.»
Der grösste Unterschied zwischen den beiden Torhütern liege in der Persönlichkeit, meint Weibel. Während Hiller in den meisten Fällen Ruhe ausstrahlt, zeigt Merzlikins offen, was er von der jeweiligen Situation hält.
- Wer hat Vorteile?: «Wenn Biel so kompakt spielt wie zuletzt und zusätzlich auf einen starken Hiller zurückgreifen kann, sind sie schwierig zu schlagen. Merzlikins auf der Gegenseite hat bewiesen, dass er sein Team im Spiel halten kann. Wichtig wird sein, was die Vorderleute daraus machen.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 22.03.2018, 20:10 Uhr