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Grosse Karriere endet abrupt Hillers unerfüllter Traum vom krönenden Abschluss

Ruhestand statt Playoffs: Wegen des Coronavirus geht die Karriere des Biel-Goalies anders zu Ende als erhofft.

Am Dienstag entschieden die Klubs der National League und der Swiss League, dass die Saison wegen des Coronavirus abgebrochen werden muss und die Playoffs nicht stattfinden können. Der Entschluss war gleichbedeutend mit dem abrupten Karriereende von Jonas Hiller. Der Goalie des EHC Biel hatte bereits im August 2019 bekannt gegeben, dass es seine letzte Saison sein wird.

Der Traum war, mit dem Meistertitel aufzuhören.
Autor: Jonas Hiller

«Die letzten paar Wochen waren sehr schwierig und definitiv nicht so, wie ich es mir erträumt hatte», sagte Hiller am Tag nach dem unerwartet frühen Saisonende. «Aber es gibt Sachen, die man nicht selbst kontrollieren kann. Das muss man akzeptieren und das Beste daraus machen. Es war ein sehr emotionaler Moment. Auf der einen Seite ist es Wehmut, auf der anderen Freude auf das, was jetzt kommt.»

Klar ist aber auch, dass sich Hiller ein anderes Ende seiner Karriere gewünscht hätte. «Der Traum war, mit dem Meistertitel aufzuhören. Aber mit den Entwicklungen der letzten Wochen musste ich schnell einsehen, dass nichts daraus werden wird.» Und so dürfte die Partie der vorletzten Quali-Runde gegen die ZSC Lions der letzte Auftritt des 38-Jährigen gewesen sein.

Oder überlegt sich Hiller nun angesichts der speziellen Umstände seines Karriereendes nächste Saison doch noch weiterzumachen? «Wenn ich jetzt sagen könnte, ich stehe nächstes Jahr Anfang März wieder aufs Eis und spiele noch einmal Playoffs, dann wäre das eine Sache. Aber die ganze Arbeit, die es dafür braucht, das will ich eher nicht mehr auf mich nehmen.»

Hiller darf auf eine grossartige Karriere zurückblicken. Vom HC Davos wechselte er 2007 in die NHL und spielte während 9 Jahren in der besten Liga der Welt für die Anaheim Ducks und die Calgary Flames. Seit 2016 stand er beim EHC Biel zwischen den Pfosten. Zu den Highlights gehören auch 3 Olympia- und 4 WM-Teilnahmen.

Auch Tschantré tritt ab

Ein jähes Ende fand auch die lange Laufbahn von Mathieu Tschantré. Das Bieler Ur-Gestein hängt nach 899 Spielen seine Schlittschuhe an den Nagel. Auch Tschantré hatte sich den Abschied anders vorgestellt: «Es ist sicher eine Enttäuschung. Ich weiss nicht, ob ich es schon realisiert habe. Aber die Gesundheit geht vor, da ist Eishockey nur eine Nebensache.»

SRF zwei, sportpanorama, 15.03.20, 18.30 Uhr ; 

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