Ein «fader Nachgeschmack» bleibt bei Sportchef Reto Kläy. Die 0:4-Klatsche im Halbfinal, auch wenn es gegen das aktuell stärkste Team der Liga passierte, ist eines EVZ unwürdig. «So abzutreten ist nicht unser Anspruch», bestätigt Kläy im Interview mit SRF.
Vor zwei Jahren noch waren die Zentralschweizer das Team der Liga, hatten gerade ihren 2. Meistertitel in Folge eingetütet. «Diesen Glanz haben wir etwas verloren.»
Uns fehlten neun Spieler. Das ist eine halbe Mannschaft.
Mit ein Grund für alle Beteiligten und wenig überraschend ist die fehlende Konstanz. «Die Mannschaft hat in dieser Saison zwei Gesichter gezeigt. Und die Differenz zwischen diesen beiden ist einfach viel zu gross», so Kläy. Gemäss Routinier Lino Martschini darf man «nicht so schlecht sein, wie wir in unseren schlechten Phasen waren».
ZSC «schlicht auf anderem Level»
Einen «schlechten» Tiefpunkt erlebte Zug ausgerechnet kurz vor den Playoffs der National League. Neun der letzten zehn Partien der Qualifikation gingen verloren. Für Trainer Dan Tangnes gibt es dafür eine schlichte, wenn auch nicht allumfassende Erklärung: «Uns fehlten neun Spieler. Das ist eine halbe Mannschaft.»
Auf die Playoffs hin kehrten diverse Teamstützen zurück, darunter mit den Schweden Lukas Bengtsson und Niklas Hansson sowie Tobias Geisser und (ab Spiel 2) Livio Stadler wichtige Verteidiger. Aus der gestärkten Defensive kämpften sich die Zuger gegen Bern in 7 Spielen in den Halbfinal. Dort wartete Quali-Sieger ZSC. «Ab da stand uns ein viel besseres Team gegenüber. Sie spielten schlicht auf einem anderen Level», rühmte Tangnes nach dem Out die Zürcher.
Kläy kann aber – ganz der Sportfunktionär – bereits Positives aus dem Scheitern ziehen. «Manchmal braucht es solche Situationen, damit man gewisse Dinge wieder hinterfragt und ändert.» Änderungen wie zum Beispiel nach 6 Jahren den verdienten Trainer zu entlassen? «Wenn ich das jetzt hier sagen würde, wäre das etwas überschossen. Wir müssen das erst analysieren.» Ganz der Sportfunktionär.