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Im Eishockey und Fussball top Genf als Sportstadt? «Eher Cherry Picking City»

Genf ist zurzeit im Eishockey und Fussball erfolgreich. Doch eine (Sport-)Euphorie kommt nur schleppend auf.

Aktuell ist Genf eine der besten Adressen in der Schweiz für sportbegeisterte Fans. Im Eishockey steht Genf-Servette im Playoff-Final und spielt um den 1. Meistertitel der Klubgeschichte. Im Fussball steckt Servette mitten im Kampf um die Europacup-Plätze.

In einer kleinen Stadt ist es sicher einfacher, eine Euphorie zu entfachen.
Autor: Bernardin Allemann Journalist RTS Sport

Dennoch scheint es, als ob der Funke nicht so richtig aufs Publikum überspringen will. Ins Stade de Genève strömen nur gut 8000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Schnitt pro Spiel, der drittkleinste Wert in der Super League. Und auch im Eishockey war die «Les Vernets»-Halle erst spät in den Playoffs ausverkauft. Im Viertelfinal gegen Lugano waren noch einige der 7135 Plätze leer geblieben.

Dabei war Genf-Servette in dieser Saison gerade zuhause eine Macht und hat in den diesjährigen Playoffs noch kein Heimspiel verloren.

Nicht nur Sport im Angebot

Warum ist es in Genf so schwer, eine Euphorie zu entfachen, obwohl der sportliche Erfolg vorhanden wäre? «Genf ist eine grosse Stadt», gibt RTS-Sport-Journalist Bernardin Allemann zu bedenken. Die Leute hätten hier viele Unterhaltungsangebote, nicht nur den Sport. «In einer kleinen Stadt ist es sicher einfacher, eine Euphorie zu entfachen.»

Es sei zu vergleichen mit Zürich, die Leute würden sich einfach die Highlights (sprich Kirschen) herauspicken, sagt Allemann, «eine typische ‹Cherry Picking City›». Als Gegenbeispiel nennt er Freiburg, wo das Stadion von Gottéron praktisch immer ausverkauft sei, egal wie es um den sportlichen Erfolg stehe.

Im Eishockey sei nun aber eine Euphorie aufgekommen, die Heimspiele sind mittlerweile ausverkauft und es herrscht eine tolle Stimmung in der Halle. So ist es auch am Dienstagabend in Spiel 3 des Playoff-Finals gegen Biel zu erwarten. Es könnte Geschichte geschrieben werden, sagt Allemann, «die Leute kommen jetzt».

Resultate

Radio SRF 1, Morgengespräch, 18.4.2023, 06:10 Uhr ; 

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