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Klotens Sami Niku Vom vermeintlichen «Steal of the Draft» zum Heilsbringer?

In Nordamerika verpasste Sami Niku den Durchbruch. In Kloten schlug der finnische Verteidiger hingegen voll ein.

Eishockeyspieler im blauen Trikot auf der Bank.
Legende: Seine Verpflichtung erwies sich bislang als Volltreffer Sami Niku. Keystone/PATRICK B. KRAEMER

«Das könnte der ‹Steal of the Draft› sein»: Das war vor 6 Jahren über Sami Niku auf dem Portal jetsnation , einer Info-Plattform zu den Winnipeg Jets, zu lesen. Da freuten sich die Fans des kanadischen NHL-Teams darüber, dass sie mit dem im Draft von 2015 an 198. Stelle gezogenen finnischen Verteidiger wohl einen Glücksgriff gelandet – oder eben einen «Diebstahl» begangen – haben.

Niku mischte da in der Saison 2017/18 mit den Manitoba Moose, dem Farmteam der Jets, die AHL auf. In seiner ersten Saison in Nordamerika wurde er zum besten Verteidiger der Liga gewählt, in 85 Spielen waren ihm 57 Skorerpunkte (17 Tore) gelungen.

U20-Weltmeister mit Finnland

Dies passte zur steilen Entwicklungskurve des Defensivspielers, der nach dem Draft mit Finnlands U20-Nationalteam 2016 im eigenen Land Weltmeister wurde und anschliessend bei JYP   Jyväskylä eine mehr als respektable erste Saison in der heimischen Eliteliga spielte, ehe er nach Nordamerika ging.

Ein fixer Platz in der NHL sollte deshalb nur eine Frage der Zeit sein – dachte man. Zumal Niku bei seinem ersten Auftritt mit den Jets auch gleich ein Tor erzielte.

Doch so richtig Fuss fassen konnte Niku in der besten Liga der Welt trotzdem nicht. Sowohl in seiner Zeit bei Winnipeg (2017 bis 2021) als auch in Montreal (2021 bis 2022) wurde er immer wieder in die AHL degradiert.

Zuhause zur alten Stärke zurückgefunden

Insgesamt kam Niku nur auf 67 NHL-Spiele, ehe er im Sommer 2022 nach Finnland zurückkehrte. Bei seinem Stammklub JYP fand er schnell zur alten Stärke zurück und war in der vergangenen Saison der Verteidiger mit den meisten Skorerpunkten (49 in 53 Spielen, 12 Tore) der gesamten Liga.

In Kloten benötigte Niku indes keine Anlaufzeit und hat massgeblichen Anteil am überraschenden Höhenflug der Flughafenstädter. In Davos und gegen Bern liess sich der 1,85-m-Mann mit den wehenden Haaren je einen Assist notieren und verwandelte jeweils den entscheidenden Penalty zum Sieg.

Gegen Ambri traf er spät zum Ausgleich und sorgte dafür, dass die Klotener trotz Niederlage nach Penaltys nicht leer ausgingen. Gegen Lausanne kam ein weiterer Assist hinzu, womit Niku in jedem der 4 Saisonspiele einen Punkt gesammelt hat.

Auch wenn Niku nicht zum erhofften «Steal» im NHL-Draft wurde, dürften zumindest die EHCK-Fans diebische Freude an ihm haben.

Resultate

SRF Sport App, Audio-Live-Konferenz, 24.09.2024, 19:45 Uhr ; 

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