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Krise ist zurück beim SCRJ Hoch geflogen, tief gefallen: Die Lakers sind am Boden – was nun?

Die Rapperswil-Jona Lakers bringen in der National League aktuell kein Bein vor das andere. Die 1:6-Klatsche gegen Lugano markiert den bisherigen Tiefpunkt.

Ernüchterung bei den Lakers
Legende: Grosse Ernüchterung Beim SCRJ passt derzeit wenig bis gar nichts zusammen. KEYSTONE/Christian Merz

In Rapperswil-Jona ist man sich Krise nicht (mehr) gewohnt. Seit dem Abstieg in die Zweitklassigkeit in der Saison 2014/15 und dem darauffolgenden Neuaufbau ging es beim SCRJ fast ausnahmslos aufwärts. Die Lakers begeisterten auf ihrem Weg nicht nur die eigenen Anhänger, sondern verdienten sich den Respekt der ganzen Eishockey-Schweiz.

Verunsichert, unentschlossen, glücklos

Dieses Vermächtnis droht aktuell zu zerbröckeln. Am Dienstagabend bei der Partie gegen Lugano zeigt sich in der heimischen Arena ein ernüchterndes Bild. Zahlreiche Zuschauer verlassen das Stadion frühzeitig, bitter enttäuscht von der wiederholt schwachen Darbietung ihrer Lieblinge. Die Tessiner kennen keine Gnade, kombinieren die Lakers ab dem 2. Drittel schwindlig und siegen fast schon spielerisch leicht mit 6:1.

Die Klatsche gegen Lugano war bereits wieder die 3. Niederlage in Serie für Rapperswil-Jona. Die Bilanz wird nicht besser, wenn man mehr Spiele dazu nimmt. Aus den letzten 8 Partien resultierte für «Rappi» nur 1 Sieg, von den letzten 15 Spielen gingen 12 verloren.

Zu behaupten bei den Lakers wäre etwas Sand im Getriebe, wäre untertrieben. Der SCRJ steckt erstmals seit den dunkelsten Tagen in der Klubgeschichte in der Saison 2014/15 wieder in einer Krise. Daran ändert auch die bemerkenswerte Tatsache nichts, dass die Lakers in der Champions Hockey League in wenigen Tagen den Viertelfinal bestreiten.

Sportchef stellt sich vor die Spieler

Die Journalisten auf Stimmenfang warteten am Dienstagabend nach der Schlusssirene vergebens auf Spieler des Heimteams. Stattdessen erschien – nach mindestens 20 Minuten in der Kabine – Sportchef Janick Steinmann vor den Medien. «Ich möchte den Jungs einen freien Rücken schaffen», begründete er das Fernbleiben der Spieler.

In seiner ruhigen und überlegten Art stand Steinmann Red und Antwort, von Hektik oder totaler Verzweiflung keine Spur. Der 36-Jährige machte keinen Hehl daraus, dass die Lakers nicht in der Situation seien, «die wir uns Anfang Saison erhofft hatten». Die Hoffnung habe er aber noch längst nicht aufgegeben, im Gegenteil: «Ich bin überzeugt, dass diese Mannschaft daraus wachsen kann», so Steinmann.

Quo vadis?

Aus Sicht von Rapperswil-Jona ist zu hoffen, dass die Akteure auf dem Eis den Optimismus ihres Sportchefs teilen. Am Mittwoch sollen Spieler und Trainer ihre Köpfe lüften, bevor am Donnerstag wieder trainiert wird. Doch Kopflüften allein wird die Krise kaum beenden. Wie kommen die Lakers da nur wieder raus? «Es geht nur als Gruppe, als gesamte Organisation. Wir haben alle zusammen gesprochen und wissen, wo wir ansetzen müssen», sagt Steinmann.

Die Verunsicherung wird man am besten los mit Siegen. Einen solchen hat der SCRJ, der mittlerweile auf dem zweitletzten Platz liegt, bitter nötig. Am besten schon am Freitag, dann ist Fribourg-Gottéron zu Gast am Obersee.

National League

SRF info, Sportflash, 28.11.2023, 23:10 Uhr ; 

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