Die grossen Erfolge des HC Lugano liegen schon viele Jahre zurück. 2006 krönten sich die «Bianconeri» letztmals zum Meister. Seither war in den Playoffs mit zwei Ausnahmen immer schon frühzeitig Schluss. Am nächsten kam der HCL dem Titel 2016 und 2018, als der Traum vom Pokal jeweils erst im Final platzte. Der SC Bern und die ZSC Lions gingen damals als Meister hervor.
Noch besserer Saisonstart als 2017
In der aktuellen, noch jungen Saison verlief zumindest der Start vielversprechend. Nach der 2:3-Auftaktniederlage beim EV Zug reihten die Luganesi vier Siege nach 60 Minuten aneinander. Mit einem Spiel weniger führen sie die Tabelle vor den punktgleichen Rapperswil-Jona Lakers und ZSC Lions an.
Einen fast so guten Start durften die «Tifosi» in Lugano das letzte Mal in der Saison 2017/18 bejubeln. Damals resultierten aus fünf Spielen ebenfalls vier Siege, einer davon allerdings erst im Penaltyschiessen. In der Folge beendete das Team die Qualifikation auf Rang 4 und wurde schliesslich erst im Playoff-Final vom ZSC gestoppt.
Gianinazzis Arbeit trägt Früchte
Die jüngsten Auftritte in der Meisterschaft 2024/25 wecken also Hoffnungen, dass es nach langem Unterbruch wieder einmal eine erfolgreiche Saison für Lugano werden könnte. Aber nicht nur die Parallelen zur Spielzeit 2017/18 dürften für Zuversicht sorgen.
Die Arbeit von Trainer Luca Gianinazzi, der seine dritte Saison an der Bande bestreitet, scheint langsam, aber sicher zu einer gewissen Konstanz zu führen. Dem erst 31-Jährigen und damit jüngsten Coach in der National League kommt dabei zugute, dass ihm Präsidentin Vicky Mantegazza langfristig das Vertrauen schenkt.
Schon elf Torschützen
Zudem läuft es den Luganesi vor allem in der Offensive gut. Mit vier Toren pro Spiel sind sie die beste Mannschaft der Liga. Den gleichen Schnitt zum Saisonstart erreichten sie letztmals ebenfalls 2017.
Dennoch befindet sich kein Lugano-Spieler in den Top 15 der Skorerliste. Die Torproduktion ist auf viele Schultern verteilt. So durften bisher schon elf Spieler mindestens einen Treffer bejubeln. Die grosse Ausnahme ist Luca Fazzini, der mit vier Toren in dieser Sparte auf Rang 3 der Liga liegt.
Klar ist aber auch, dass der gute Lauf Luganos nur eine Momentaufnahme ist. Für die in jüngerer Vergangenheit nur sehr selten mit Erfolgserlebnissen verwöhnten Fans ist der starke Saisonstart aber immerhin schon ein vielversprechendes Zeichen.
Bleibt zu beobachten, wie sich die Tessiner in den nächsten Wochen und Monaten ohne ihren Captain schlagen werden. Calvin Thürkauf zog sich vergangene Woche im Spiel gegen Bern eine Bänderverletzung zu und fällt lange aus. Der 27-Jährige war letzte Saison der klar beste Schweizer Akteur bei Lugano.