Wäre da nicht das «gewaltige finanzielle Loch» von knapp 4 Millionen Franken in der Kasse des HCD, man würde in Davos ausgerechnet im Jahr des 100-jährigen Bestehens wohl von der besten Phase seit vielen Jahren sprechen.
Feierlichkeiten mit Nebengeräuschen
Während die Bündner damit in der vergangenen Saison nur haarscharf an einer Deponierung der Bilanz vorbeigeschrammt sind, gilt in der neuen Saison der Fokus den Feierlichkeiten zum Jubiläum: So lud der Rekordmeister vergangenen Samstag zu einer «Nacht der Legenden». Es sei ein Gala-Abend der Sonderklasse im Davoser Eisstadion gewesen, titelte der Klub im Nachgang auf seiner Webseite.
Nebst der Einweihung einer «Hall of Fame» im erneuerten Stadion ehrte der Klub auch zahlreiche Persönlichkeiten aus der langjährigen Clubgeschichte. Gar ein 450-seitiges Buch mit Anekdoten und Fotografien von damals und heute soll im Nachgang an die Veranstaltung nachhaltig an den 100. Geburtstag des HCD erinnern.
Siegen für die Klubkasse
Doch ein fader Beigeschmack sollte aufgrund des gewichtigen Defizits bleiben. Besonders die fehlenden Werbeeinnahmen aus dem Spengler Cup hätten die Bündner vor grosse finanzielle Probleme gestellt. Umso erfreuter dürften die Verantwortlichen beim HCD gewesen sein, als jüngst bekannt wurde, dass der 94. Austragung des Traditionsturniers Ende Dezember – mit Zuschauern – nichts im Weg steht.
Wie Verwaltungsratspräsident Gaudenz Domenig Anfang Dezember an der Generalversammlung weiter erklärte, soll auch der sportliche Erfolg dabei mithelfen, den HCD aus finanzieller Sicht in seichte Gewässer zu führen. Seine Davoser machen alle Anstalten, diesen Auftrag – nach dem Out in den Pre-Playoffs in der Vorsaison – pflichtbewusst umzusetzen: Das Team von Christian Wohlwend stellt das torgefährlichste Team der Liga und wird im Topspiel gegen den EVZ die beste Verteidigung der National League ordentlich auf den Prüfstein stellen. Schliesslich soll den Bündnern im Duell mit dem Meister der 12. Sieg aus den letzten 13 Spielen gelingen.