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Matchwinner Van Pottelberghe Biels Edel-Ersatz braucht keine Spielpraxis

Sein Einsatz kam überraschend, dann brachte Joren van Pottelberghe Genfs Stürmer mit 48 Paraden zur Verzweiflung.

Joren van Pottelberghe
Legende: Trumpft bei seinen seltenen Einsätzen gross auf Joren van Pottelberghe Laurent Daspres/Freshfocus

Der viel zitierte Kräftehaushalt ist in einem Playoff-Final von entscheidender Bedeutung. So mag es kaum überraschen, dass im Spiel 3 der Serie zwischen Genf-Servette und Biel mit Yannick Stampfli ein Stürmer der nominell 4. Seeländer Linie zum Matchwinner avancierte. Die Eiszeit auf genügend Schultern zu verteilen kann gerade in einer Verlängerung entscheidend sein.

Biel leistet sich in diesen Playoffs aber den Luxus, ab und an auch auf der Goalie-Position zu rotieren. Luxus darum, weil man mit Harri Säteri eigentlich einen Torhüter von Weltklasse-Format in seinen Reihen weiss. Dennoch musste der Olympiasieger und Weltmeister am Dienstag ein drittes Mal nur zuschauen.

Die eigentliche Nummer 1

Während die erste Absenz Säteris im Viertelfinal gegen den SCB noch mit der Geburt seines Sohnes zu erklären war, rotierte Biel-Trainer Antti Törmänen seinen Goalie danach «ohne Not» zweimal aus dem Tor – wohl im Wissen, dass ihm sein Ersatz in Nichts nachsteht.

Denn Joren van Pottelberghe, einst als Nummer 1 ins Seeland geholt, zahlte das Vertrauen des Trainers zurück. Im Spiel 2 der Halbfinal-Serie gegen die ZSC Lions hatte er seinen Kasten reingehalten (4:0), gegen Genf-Servette brillierte er am Dienstag mit 48 Paraden.

Audio
Van Pottelberghe: «Hatte immer wieder etwas zu tun»
01:32 min Bild: Keystone / SALVATORE DI NOLFI
abspielen. Laufzeit 1 Minute 32 Sekunden.

Dass Van Pottelberghe ein Top-Torhüter ist und für die Differenz sorgen kann, ist hinlänglich bekannt. Nicht umsonst wurde er 2015 von den Detroit Red Wings als Nummer 110 gezogen. Wenn alles normal gelaufen wäre, wäre Van Pottelberghe der Stammgoalie des EHCB. Das ist es jedoch nicht. Im März 2022 erlitt er einen Kreuzbandriss und kehrte erst im Januar dieses Jahres zurück. In der Regular Season bestritt er sechs Partien.

Der fehlende Rhythmus ist ihm aber nicht anzumerken. «Ich gehe in jedes Training mit der Einstellung, dass ich spiele», sagte Van Pottelberghe. Ob er das auch am Donnerstag im vierten Finalspiel tut, ist zwar mehr als fraglich, gross Gedanken darüber macht er sich aber nicht. Was nun passiere, liege nicht in seiner Hand. «Es gilt, das Ego auf die Seite zu schieben.»

Video
Sportflash mit der Zusammenfassung Genf-Servette – Biel
Aus Sportflash vom 18.04.2023.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 53 Sekunden.

Radio SRF 3, Abendbulletin, 18.04.2023, 22:00 Uhr;

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