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Meister Genf in der Krise Trainer Cadieux: «Im Kopf sind wir noch nicht bereit»

Bei Genf-Servette läuft es in der neuen Saison noch gar nicht rund. Bereits dreimal setzte es eine Kanterniederlage ab.

Genf-Trainer Jan Cadieux.
Legende: Erlebt mit seiner Mannschaft eine schwierige Zeit Genf-Trainer Jan Cadieux. Keystone/Jürgen Staiger

1:6 in Lausanne, 1:7 in Freiburg, 2:7 in Davos – Meister Genf-Servette torkelt auswärts von einer Demütigung zur nächsten. Womöglich ist es zu früh, den Start als Krise zu bezeichnen. Aber die Verunsicherung ist gross. In Davos begann Servette am Dienstag noch ganz gut. Doch dann warf ein Eigentor von Josh Jooris zum 2:2 alles über den Haufen. «Es ist nicht einfach zu verstehen, was danach passiert ist», sagt Verteidiger Simon Le Coultre. «Es ist, als ob wir nicht mehr wissen, wie man Hockey spielt.»

Dem Meister gelangen in den ersten sechs Meisterschaftsspielen bloss zehn Treffer und nur einmal – beim 3:1 gegen Ajoie – mehr als zwei. Noch in der Vorbereitung schloss man in Genf einen möglichen Meister-Blues aus. Nun sagt Trainer Jan Cadieux: «Wir müssen uns an die Fakten und an die Resultate halten, denn am Ende Saison zählen nur die. Im Moment sind die Ergebnisse nicht da.»

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Archiv: «Sportflash» mit dem Genfer Gewinn des Meistertitels
Aus Sportflash vom 28.04.2023.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 34 Sekunden.

Qualitäten aus der Meistersaison fehlen

Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Servette schiesst am wenigsten Tore, kassiert am zweitmeisten Gegentreffer, trifft im Powerplay viel zu selten (12.) und kommt bei gleicher Anzahl Spieler auf dem Eis ebenfalls nur auf Platz 13. Playoff-würdig ist Genf einzig bei den Bullys (6.) und in Unterzahl (8.).

«Wir haben in den letzten Tagen viel über unseren Saisonstart gesprochen», so Trainer Cadieux. «Im Kopf sind wir noch nicht bereit. Es ist, als hätten wir mental die Saison noch nicht begonnen. Wir machen zu viele Fehler und bezahlen diese teuer.» Am meisten wurmt Cadieux, dass sein GSHC auch bei der Anzahl Torschüsse den letzten Platz belegt. In dieser Rubrik war Servette in der Meistersaison das klar beste Team.

Nach zwei Wochen und schon vier Niederlagen wird der Trainer ungeduldig. 20 Gegentore in drei Auswärtsspielen setzen der Psyche zu. Cadieux: «Zu denken, wir hätten noch Zeit, wäre die schlechteste Einstellung. Das wäre sogar Arroganz.»

Wir müssen uns jetzt selbst aus dem Schlamassel befreien, niemand wird uns einfach so die Hand reichen.
Autor: Arnaud Jacquemet Verteidiger Genf-Servette

Hartikainen trifft wieder

In Davos gab es trotz der klaren Pleite auch kleine Erfolgserlebnisse. So kamen die Genfer zu 35 Torschüssen. Teemu Hartikainen, letzte Saison der beste Torschütze der Liga, erzielte sein erstes Saisontor. Die Ausländer, letzte Saison unglaublich dominant, drängten sich mehr als in den ersten fünf Partien in den Vordergrund.

Zudem sollte Theodor Lennström, der für den abgewanderten Star-Verteidiger Henrik Tömmernes verpflichtete Ersatz, nach Verletzungspause demnächst wieder mitspielen können. Aber Routinier Arnaud Jacquemet stellt gleichzeitig klar: «Wir müssen uns jetzt selbst aus dem Schlamassel befreien, niemand wird uns einfach so die Hand reichen.»

Radio SRF 1, Eishockey-Konferenz, 26.09.23, 19:35 Uhr;

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