Resultate
Denis Hollenstein, mit einem 5:0-Sieg im Hallenstadion ist Genf ideal in die Halbfinal-Serie gestartet.
Hollenstein: Es ist sicher sehr gut gelaufen. Zürich hatte allerdings mehrere Pfosten- und Lattenschüsse. Trotz des 3:0 nach zwei Dritteln mussten wir weiter Vollgas geben, damit sie nicht nochmals herankommen. Nach den Toren 4 und 5 wussten wir, dass es sehr schwierig für sie wird. Dennoch zogen wir unser Spiel bis zuletzt konsequent durch.
Nach Niederlagen heisst es oft: ‚Abhaken und nach vorne schauen‘. Wie ist das nach Siegen?
Genau dasselbe. Jetzt haben wir erst den 1. Sieg von 4 geforderten. Es muss uns bewusst bleiben, dass die ZSC Lions sehr viele gute Spieler haben, die jederzeit gefährliche Situationen kreieren können. Wir müssen sie weiterhin hart angehen, ihnen so wenig Raum wie möglich geben und nach vorne unser Spiel durchziehen. Kurz: Alles konsequent und hundertprozentig machen.
Seit der Niederlage im 2. Viertelfinalspiel gegen Lugano spielt Genf sehr diszipliniert, was Strafen betrifft. Wie ist es möglich, dass ein ganzes Team den Schalter einfach so umlegen kann?
Im betreffenden Spiel hat Lugano im Powerplay gleich mehrere Tore erzielt. Das zeigt deutlich, dass heutzutage die Special Teams den Unterschied ausmachen können. Wir haben uns gesagt: Holen wir so wenig Strafen wir möglich - egal was geschieht.
Zuhause hat Genf seit 2 Monaten nicht verloren und in bisher 3 Playoff-Spielen erst 2 Gegentore kassiert. Was macht Ihr Team in der Vernets-Halle so stark?
Die Fan-Unterstützung ist ein Faktor. Aber wir spielen auch ein solides Eishockey mit wenig Fehlern. Und wenn einer einen Fehler macht, gibt es 4 andere, die ihn ausbügeln. Wir ergänzen und unterstützen uns gut.
Sie persönlich haben sich in den Playoffs erst einen Assist gutschreiben lassen. Ihre Linie steht derzeit etwas im Schatten der Topskorer Kaspars Daugavins/Matthew Lombardi. Stört Sie das?
Nein, überhaupt nicht. Es spielt keine Rolle, wer die Tore macht. Unsere Linie mag vielleicht nicht so erfolgreich sein wie auch schon. Aber wir arbeiten hart und versuchen, das Beste herauszuholen. Wenn wir nach 60 Minuten mit einem Sieg dastehen, sind alle glücklich.
Letztes Jahr haben Sie mit Kloten die Playoffs verpasst. Sind Sie heuer nun doppelt motiviert?
Auf jeden Fall. Die Playouts mit dem negativen Druck sind wohl für keinen Spieler und kein Team schön. In den Playoffs geht es um etwas: Man kann einen Titel holen. Wir versuchen, jeden Match mit viel Freude und Leidenschaft anzugehen.
Bei Genf-Servette scheinen die Rituale eine grosse Rolle zu spielen. Ihr Team trifft sich zum Beispiel täglich zum gemeinsamen Frühstück. Was bringt das?
Es heisst, das Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit. Wer morgens gut isst, kann gut in den Tag starten. Das hat uns wohl etwas zusammengeschweisst, ebenso wie der Spengler Cup und jetzt die erste gewonnene Playoff-Serie. Es macht viel Freude, in einer solch guten Truppe zu spielen. Und das sieht man der Mannschaft wohl auch von aussen an.
Ihr Vater ist als Trainer der Kloten Flyers ebenfalls in den Halbfinals engagiert. Ist Ihnen eine Kontaktsperre auferlegt worden?
(lacht) Nein, keinesfalls. Zwar rufen wir uns an Spieltagen nicht an. Aber an den spielfreien Tagen ist der Kontakt ganz normal.
Wünschen Sie sich einen Final Genf-Kloten?
Wir dürfen nicht so weit vorausschauen, sondern nur auf den nächsten Match.
Es heisst, Sie und weitere Spieler seien am Donnerstag von NHL-Scouts beobachtet worden. Ist es Ihr Wunsch, nochmals nach Nordamerika zu gehen?
Die NHL ist sicher der Traum jedes Spielers. Sollte ich eine Chance erhalten, würde ich versuchen, sie zu packen.