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National League Playoff-Final: Juwelen unter der Lupe der NHL-Scouts

Im Playoff-Final zwischen den ZSC Lions und dem HC Davos haben beide Teams mehrere vielversprechende Talente in ihren Reihen. NHL-Scout Thomas Roost weiss, wer die besten Chancen auf den Sprung nach Nordamerika hat.

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Die gesamte Final-Serie können sie auf SRF zwei und hier im Stream mitverfolgen. Hautnah dabei sind Sie auch im Radio auf SRF 3.

Laut dem Schweizer NHL-Scout Thomas Roost stehen zwei Akteure der ZSC Lions besonders im Fokus: Der 17-jährige Verteidiger Jonas Siegenthaler und der 18-jährige Stürmer Denis Malgin. «Ich erwarte, dass dieses Duo im Juni gedraftet wird. Für Siegenthaler wird die 2. Runde vorausgesagt, für Malgin eine der mittleren», so Roost.

Siegenthaler und Malgin stehen schon länger auf den Listen der Scouts. Beide Spieler verfügen über Qualitäten, die sie für die NHL-Klubs interessant machen. Diese sind aber völlig unterschiedlich. «Siegenthaler ist gross und kräftig. Er ist sehr mobil und verfügt über eine grosse Ruhe. Malgin ist eigentlich zu klein. Aber er ist ein sehr guter Skater, mit sensationellen Händen, guter Übersicht und starkem Passspiel.»

Geringere Chancen für «Overager»

Obwohl die Scouts in erster Linie wegen Siegenthaler und Malgin die Final-Spiele besuchen, werden auch noch andere Spieler beobachtet. Dazu gehören Verteidiger Simon Kindschi (19) sowie Stürmer Dario Simion (20) von Davos oder ZSC-Stürmer Mike Künzle (21). Im Gegensatz zu Siegenthaler und Malgin sind diese Talente aber sogenannte «Overager» und haben deshalb geringere Chancen. Gleiches gilt auch für HCD-Verteidiger Claude-Curdin Paschoud (20), der laut Roost zuletzt aber «riesige Schritte» gemacht hat.

Zur Person

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Thomas Roost ist seit 20 Jahren NHL-Scout und beurteilt für die Europa-Abteilung des Central Scouting Bureaus (CSB) der NHL talentierte Spieler in der Schweiz und Deutschland. Zudem arbeitet der 54-Jährige im Teilmandat als Scout für den EHC Biel.

Durchsetzungsvermögen entscheidend

Ob auch diese Talente den Sprung in den Draft schaffen, hängt davon ab, ob sie die von den Scouts erstellten Kriterien erfüllen. «Etwas vom wichtigsten ist, wie sich ein Spieler in den Ecken, entlang der Banden und im Slot durchsetzen kann. Dafür braucht es eine gewisse Masse, aber auch extrem schnelle Beine und eine gute Beschleunigung aus dem Stand», erklärt Roost. Ebenfalls essentiell sei die Lernfähigkeit des Spielers, weshalb die Beobachtung bestenfalls über mehrere Jahre andauert.

Noch wichtiger als der Playoff-Final sind für die Talente die Auftritte mit den Junioren-Nationalmannschaften. Roost verdeutlicht dies anhand von Siegenthaler: «Bei den Lions spielt er extrem sicherheitsbetont und ohne Risiko. In der U18 oder U20 muss er das Team tragen und auch offensiv etwas kreieren.»

Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 29.3.15, 18:15 Uhr

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