Kevin Schläpfer, Sie haben mit Jonas Hiller einen echten Transfer-Coup gelandet. Ihre Laune könnte wohl besser nicht sein?
Kevin Schläpfer: Ja, es ist eine super Sache für uns, die Freude ist gross. Es ist wichtig, dass wir nach der letzten Saison einen solchen Transfer landen konnten. Das ist sensationell.
Wie konnten Sie Jonas Hiller von einem Wechsel nach Biel überzeugen?
Jonas hat sich entschieden, nach Hause zu kommen und hier ein Haus zu bauen. Das war sicher ein wichtiges Argument. Doch auch die Infrastruktur und unsere Entwicklung haben dazu beigetragen. Wir konnten ihm aufzeigen, dass wir einen Schritt nach vorne machen wollen. Ausserdem haben wir in der Schweiz eine Top-Liga. Das Gesamtpaket war am Ende entscheidend.
So richtig konkret ist es in den letzten ein, zwei Wochen geworden.
Hiller hat keine einfache Saison hinter sich, war bei den Calgary Flames zwischenzeitlich nur noch die Nummer 3. Hat das auch eine Rolle gespielt?
Wäre er die Nummer 1 gewesen, wäre er wahrscheinlich nicht gekommen. Dann wäre er für uns nicht finanzierbar gewesen. Leider aus seiner Sicht hat es diese Voraussetzungen für uns gebraucht, dass wir diesen Transfer überhaupt tätigen konnten.
Mussten Sie sich gegen viele Konkurrenten durchsetzen?
Das ist spekulativ. Ich kann nicht sagen, wie konkret andere Vereine um ihn gebuhlt haben. Wir haben mit seinem Agenten seit Jahren ein sehr gutes Verhältnis. Das hat uns sicher geholfen und den vielleicht entscheidenden Vorteil verschafft.
Wie lange stehen Sie schon mit ihm in Kontakt?
Wir haben schon vor Weihnachten erste Gespräche geführt. Natürlich wussten wir damals noch nicht, ob ein Transfer überhaupt realisierbar ist. Wir haben ihm dann ein Angebot unterbreitet. So richtig konkret ist es in den letzten ein, zwei Wochen geworden. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an den ganzen Verein, der diesen Transfer ermöglicht hat.
Für mich als Trainer ist es wichtig, auf dem Boden zu bleiben, nicht zu euphorisch zu werden. Jonas Hiller alleine kann uns nicht in die Playoffs führen.
Sind Sie stolz darauf, dass ein Spieler wie Hiller nach Biel kommt?
Auf jeden Fall! Hätten wir einen schlechten Ruf, wäre er ganz bestimmt nicht gekommen. Wir können stolz sein, dass er zu uns wechselt. Vor zwei, drei Jahren wäre dies noch unmöglich gewesen.
In Biel hofft man nun auf den «Reto-Berra-Effekt». Mit dem Zürcher hatte Biel zwischen 2009 und 2013 einen der besten Goalies der Liga...
Die Erwartungen werden unglaublich sein, aber das ist auch richtig. Schliesslich wollen wir ja, dass die Leute sehen, dass es bei uns vorwärts geht. Für mich als Trainer ist es aber wichtig, auf dem Boden zu bleiben, nicht zu euphorisch zu werden. Jonas Hiller alleine kann uns nicht in die Playoffs führen, das muss uns allen bewusst sein.
Mit Patrick Kane und Tyler Seguin haben in der jüngeren Vergangenheit bereits zwei NHL-Stars in Biel gespielt. Hatte das vielleicht auch einen Einfluss auf die Entscheidung Hillers?
Es hat sicher nicht geschadet, dass die beiden bei uns gespielt und viel Positives mitgenommen haben. Ihre Erfahrungen haben sich bestimmt in den Hockeykreisen in Nordamerika herumgesprochen.
Sendebezug: Laufende NLA-Berichterstattung