Dramatischer kann eine Meisterschaft nicht enden: 2,5 Sekunden vor Schluss trifft Steve McCarthy 2012 in Spiel 7 der Final-Serie gegen den SC Bern zum 2:1 für die ZSC Lions.
Meisterschütze McCarthy spielt inzwischen in der AHL bei den Lake Erie Monsters. Wir haben uns vor der ersten Playoff-Rückkehr der Lions nach Bern seit dem legendären Treffer mit dem 35-jährigen Kanadier unterhalten.
Ich verfolge die NLA noch immer relativ intensiv und weiss, dass die Lions die Qualifikation gewonnen haben.
Steve McCarthy, zum ersten Mal seit Ihrem berühmten Tor vor 4 Jahren gastiert der ZSC am Samstag in den Playoffs wieder in Bern. Denken Sie oft an Ihren Meistertreffer zurück?
McCarthy: So lange ist das schon her (lacht). Natürlich denke ich oft an diesen Treffer zurück. Das war ohne Zweifel eines der grössten Highlights meiner Karriere. Wir hatten damals eine schwere Saison mit den Lions. In den Playoffs fanden wir als Team zusammen, befanden uns dann aber im Final gegen Bern mit 1:3 Siegen in Rücklage. Diese Serie noch zu drehen und das schwere letzte Auswärtsspiel in Bern zu gewinnen, war schon ein ganz besonderes Highlight.
Haben Sie noch Kontakt zu Ihren alten Teamkollegen in Zürich?
In dieser Saison habe ich mit niemandem gesprochen. Als ich die Lions verliess, blieb ich aber relativ lange in Kontakt mit Leuten aus der Organisation und einigen Spielern. Meine ehemaligen Teamkollegen spielen zum grössten Teil noch immer bei den Lions und natürlich wünsche ich ihnen auch in diesem Jahr den Titel. Ich verfolge die NLA noch immer relativ intensiv und weiss, dass die Lions die Qualifikation gewonnen haben. Daher stehen die Chancen gut.
Matthews' Entscheidung, in der Schweiz zu spielen, war fantastisch.
Die grosse Sensation in der NLA ist der designierte Nummer-1-Draft Auston Matthews. Wie beurteilen Sie seine Entscheidung, ein Jahr in der Schweiz zu spielen?
Das war eine fantastische Entscheidung. Ich habe viel von ihm gesehen, habe auch seine Auftritte an der Junioren-WM verfolgt. Er dürfte als Nummer 1 gezogen werden, auch weil er in diesem Jahr gezeigt hat, dass er auch gegen Männer bestehen kann. Das Jahr in der Schweiz, wo er bereits zu den besten Spielern gehört, hat ihn definitiv gut auf die NHL vorbereitet.
Die Monsters sind das Partnerteam der Columbus Blue Jackets. Gut möglich, dass Matthews nächstes Jahr in dieser Organisation spielt...
Die Blue Jackets sind eine tolle Organisation und wären ein guter Ort für Matthews, in die NHL einzusteigen. Es wäre wunderbar, ihn hier zu sehen. Weil ich Ende Saison zurücktrete, werde ich leider nicht mehr mit ihm zusammen spielen können (lacht).
Wie sieht Ihre persönliche Situation in der AHL derzeit aus?
Wir haben ein tolles Team, gehören zu den besten 5 Mannschaften der Liga. Die Playoffs starten in einem Monat und natürlich hoffen wir, dass wir dort einen guten Lauf hinlegen können. Weil meine Karriere nach dieser Saison enden wird, wünsche ich mir natürlich besonders einen schönen Abschluss.
Kukan ist der NHL ziemlich nahe.
In Lake Erie spielen Sie zusammen mit dem Schweizer Verteidiger-Talent Dean Kukan. Wie gross sind seine Chancen, dereinst in der NHL zu spielen?
Er ist ein wirklich guter Junge. Er arbeitet sehr hart, hatte in dieser Saison leider etwas Verletzungspech. Aber ich denke, dass er der NHL ziemlich nahe ist. Er trainiert bereits regelmässig mit den Blue Jackets, bewegt sich mit dem Puck stark, skatet ungemein schnell. In meinen Augen ist er ein absoluter Hoffnungsträger für die Organisation der Blue Jackets.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zu den NLA-Playoffs