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National League ZSC Lions: Meisterliche Kombination von Talent und Effizienz

Die ZSC Lions haben sich mit dem 5. Meistertitel seit der Jahrtausendwende auf eine Stufe mit dem HCD gestellt. Der Triumph der Zürcher ist alles andere als überraschend - doch der Weg zum Titel wurde für das Team von Marc Crawford zum Charaktertest.

ZSC Lions

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Gegründet: 1930

CEO: Peter Zahner

Sportchef: Edgar Salis

Trainer: Marc Crawford (seit Juli 2012)

Stadion: Hallenstadion (11'200 Plätze)

Erfolge: 8 Mal Schweizer Meister (1936, 1949, 1961, 2000, 2001, 2008, 2012, 2014)

Dass der Schweizer Meister 2014 ZSC Lions heisst, ist keineswegs überraschend. Das Meisterteam aus Oerlikon besteht aus einer idealen Mischung von Spielern mit Talent, Spielwitz und Erfahrung. Doch der Weg zum 8. Titel der Klubgeschichte gestaltete sich für die Zürcher um einiges steiniger, als man sich dies im Hallenstadion nach der starken Quali vielleicht vorgestellt hatte.

Die grosse Dominanz in der Qualifikation

Nach durchzogenem Saisonstart mit 12 Siegen und 12 Niederlagen feierten die ZSC Lions zum Jahresende hin 11 Siege in Serie. Im Zuge dieser Erfolgssträhne eroberten sie in der 29. Runde die Tabellenspitze und gaben diese nicht mehr aus der Hand. So erspielte sich der ZSC bis vor Weihnachten ein Polster von 11 Punkten auf das zweitplatzierte Ambri. Die Dominanz gipfelte schliesslich im 1. Qualifikationssieg der Lions seit der Saison 2002/03.

Die lange Anpassungszeit in den Playoffs

Mit der Überlegenheit der Regular Season war es dann aber in den Playoffs vorbei - bis zum Final. In den Viertel- und Halbfinalserien tat sich der ZSC gegen Lausanne und Servette schwer, stärkere und schwächere Auftritte wechselten sich ab. Doch in beiden Serien gerieten sie - nachdem der Fehlstart jeweils korrigiert war - nicht mehr in Rückstand und behielten in den Showdowns die Nerven.

In der Finalserie gegen Kloten fanden die Lions schliesslich zu jener Konstanz, Effizienz und Haltung, die ein Meisterteam auszeichnet. Erstmals gewannen sie in diesen Playoffs Spiel 1. Nachdem sie auch im 2. Duell einen knappen Sieg davongetragen hatten, zogen sie den Flyers mit einem klaren 5:2-Heimsieg den Zahn. Mit dem zweiten Sieg in Kloten brachten es die Zürcher fertig, als zweites Team eine Final-Serie 4:0 zu gewinnen.

Die gleiche Stufe wie Davos seit 2000

Die Lions traten gegen den Kantonsrivalen zu effizient und abgeklärt auf, als dass der Derby-Final richtig mitreissend hätte werden können. Doch beim ZSC wird dies niemanden stören. Die Klasse spiegelt sich auch in den Zahlen wieder. Die Liste der Playoff-Topskorer führt Ryan Keller mit 14 Punkten an, auf den ersten 7 Plätzen stehen 4 ZSC-Akteure. Keeper Lukas Flüeler kam nach Genfs Tobias Stephan mit über 93 Prozent Fangquote auf den zweitbesten Wert aller regelmässig eingesetzten Playoff-Goalies.

In seiner 2. Saison als Headcoach formte Marc Crawford ein Team mit 4 starken Linien, bewies Geschick bei der Zusammensetzung der Blöcke – und fand offensichtlich die richtigen Worte, um seine Cracks im Final zur besten Leistung der Playoffs anzufeuern. Der Lohn ist der 5. Titel seit 2000. In derselben Zeitspanne hat einzig Rekordmeister Davos gleich oft triumphiert.

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