Resultate
Die aktuelle Situation ausblenden und volle Konzentration aufs nächste Spiel: Die beliebte Sportler-Floskel wird bei den ZSC Lions nach der Niederlage in Spiel 3 und dem 0:3-Rückstand im Playoff-Viertelfinal gegen den SC Bern überstrapaziert.
Alle sind gefordert, positiv zu bleiben.
«Es bringt nichts mehr, an den vergangenen Spielen herumzustudieren», heisst es bei Roman Wick. «Wir haben genug Erfahrung in der Mannschaft. Jeder Spieler ist gefordert, positiv zu bleiben», sagt Captain Mathias Seger.
Nur: Was konkret müssen die in der Qualifikation so überzeugend auftretenden Lions ändern, um den Weg in die Serie doch noch zu finden? In den Medien geisterten in den vergangenen 24 Stunden vor allem zwei Massnahmen umher.
- Der Tages-Anzeiger , der die Lions hautnah verfolgt, forderte am Mittwoch in ungewohnter Schärfe die Entlassung von Trainer Marc Crawford.
- Diverse Publikationen sind sich einig, dass die 1. Linie um Jungstar Auston Matthews und Robert Nilsson überforciert werde und die Verantwortung dringend auf mehr Schultern verteilt werden müsse.
Nun: Beide Forderungen werden von den Lions nicht umgesetzt. «Ein Trainerwechsel wäre ein falsches Signal», meint Sportchef Edgar Salis. «Matthews und Nilsson sind unsere besten Spieler. In dieser Liga ist es ganz normal, dass die 1. Linie viel Eiszeit kriegt», verteidigt sich Crawford.
Ganz ohne Änderungen ins Verderben rennen wollen die Lions natürlich nicht. «Wir haben am Dienstag bis lange nach Mitternacht mit der Mannschaft gesprochen», verrät Salis.
Es gäbe gewisse Dinge, die man betreffend Kader ändern werde. Das dürfte in erster Linie die Ausländerpositionen betreffen, eventuell kehrt Ryan Shannon ins Team zurück.
Wir haben Bern in der Qualifikation auswärts schon geschlagen.
Und sonst? Den Zürchern bleiben vor allem Durchhalteparolen. «Wir haben Bern in der Qualifikation auswärts schon geschlagen», macht sich Wick Hoffnung. «Wir haben genügend Torchancen, müssen die Scheibe einfach mal reinwürgen», glaubt Seger. «Wir müssen physisch und psychisch zurückschlagen», fordert Crawford.
Mehr als Durchhalteparolen? Die Antwort folgt in Spiel 4 in Bern. Klar ist: Die ZSC Lions schwanken zwischen Schock und Hoffnung. Sie finden sich in einem Szenario wieder, das noch vor Wochenfrist niemand für möglich gehalten hätte – weder in Zürich-Oerlikon noch in der übrigen Hockey-Schweiz.
Sendebezug: Laufende Playoff-Berichterstattung