Vor einem Jahr traf das Out die ZSC Lions relativ unerwartet. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Saison vor den Playoffs abgebrochen. Der Quali-Sieger aus Zürich wurde so der Chance beraubt, sich für das Verpassen der Playoffs (als amtierender Meister!) im Jahr zuvor zu rehabilitieren.
Nun ging am Donnerstag auch die Spielzeit 2020/21 des ZSC mit einer Enttäuschung zu Ende. In den Halbfinals blieb die Mannschaft von Rikard Grönborg ziemlich sang- und klanglos an einem soliden Genf-Servette hängen. Alle 3 Spiele verloren, nur 3 Tore geschossen.
Baltisberger machte den Anfang
Gänzlich unerwartet kam das Out der Lions indes nicht. Sie taten sich in der Quali nach dem Jahreswechsel bereits schwer und konnten kaum einmal zwei Spiele in Serie gewinnen.
Zudem mussten diverse Schlüsselspieler ihre Saison aufgrund von Verletzungen frühzeitig beenden. Anfang Jahr traf es Powerstürmer Chris Baltisberger, kurz darauf Powerplay-Scharfschütze Fredrik Pettersson. Im März und April kamen mit Johann Morant, Marco Pedretti und Marcus Krüger weitere physisch starke Akteure dazu.
Kein einziger Treffer bei 5 gegen 5
Die fehlende Physis in der Offensive war in den Halbfinals gegen Genf offensichtlich. Davon zeugt auch die Tatsache, dass der ZSC in 3 Spielen bei 5 gegen 5 kein einziges Tor zustande brachte. Zwei Goals wurden in Überzahl erzielt, der Ehrentreffer am Donnerstag fiel bei 4 gegen 4 – erzielt von einem Verteidiger (Dario Trutmann).
Zudem kamen offensive Schlüsselspieler gegen Genf überhaupt nicht zur Geltung. Bestes Beispiel: Sven Andrighetto. Hatte der Gelb-Helm gegen Lausanne noch gross aufgespielt, war von ihm gegen Servette nicht mehr viel zu sehen.
Was passiert mit Wick?
So müssen die Lions eine weitere Enttäuschung verarbeiten und mindestens ein Jahr auf den 10. Titel der Klubgeschichte warten. Das sagten die Protagonisten zum Playoff-Out:
- Patrick Geering (Captain): «Es ist eine Leere da. Wir konnten Genf unser Spiel nicht aufzwingen.»
- Rikard Grönborg (Trainer): «Uns fehlten immer wieder Schlüsselspieler. Das hat man vor allem in den Special-Teams gemerkt. Leider waren wir nicht gut genug, um den nächsten Schritt zu machen.»
- Sven Leuenberger (Sportchef): «Unser Powerplay war zu wenig gut. Zudem haben zuletzt vier von unseren physisch stärksten Spieler gefehlt. Aber wir müssen auch den Hut ziehen: Genf war einfach besser.»
- Roman Wick (zu seinem möglichen Karriereende): «Ich weiss es noch nicht. Ich brauche etwas Abstand und muss alles zuerst sacken lassen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Saison schon zu Ende geht.»