In der National League gibt es wohl keinen anderen Klub und keine andere Stadt, welche so sehr nach einem Meistertitel lechzt wie Freiburg. 5 Mal kam Gottéron der Trophäe bereits sehr nahe, musste sich in den Jahren 1983, 1992, 1993, 1994 und 2013 letztlich aber mit dem 2. Schlussrang begnügen.
2024 soll es nun endlich klappen mit der Premiere. Und die Vorzeichen sind aus Sicht der Saanestädter vielversprechend. Freiburg musste in der Qualifikation einzig den ZSC Lions den Vortritt lassen. Die «Drachen» überzeugten spielerisch mit der besten Offensive und der zweitbesten Defensive aller National-League-Klubs.
Das Playoff-Abschneiden von Freiburg in den letzten 5 Saisons
Saison | Abschneiden | Gegner |
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2022/23 | Pre-Playoffs | 0:2 vs. Lugano |
2021/22 | Halbfinal | 0:4 vs. ZSC Lions |
2020/21 | Viertelfinal | 1:4 vs. Genf |
2019/20 | keine Playoffs | - |
2018/19 | Playouts | - |
Fokus voll auf Lugano
Entsprechend steigt Gottéron mit breiter Brust in die am Samstag beginnenden Playoffs: «Wir müssen sicher Ambitionen haben und sagen, dass wir um den Titel spielen», sagt etwa Routinier Julien Sprunger. Der 38-jährige Stürmer bestreitet in diesem Jahr bereits seine 14. Playoffs, es sollen ganz spezielle werden: «Es wäre unglaublich, der erste Freiburger Captain zu sein, der Gottéron zum Titel führt.»
Träumen sei zwar erlaubt, zu weit nach vorne will in Freiburg allerdings niemand schauen. Der Fokus liegt erstmal voll und ganz auf dem Viertelfinal-Gegner Lugano. Sprunger blickt der Serie gegen die Tessiner vorfreudig entgegen: «Sie haben ein ähnliches Spiel wie wir, agieren gerne mit der Scheibe, lieben das Spektakel und die vielen Emotionen. Es wird eine schöne Serie», prophezeit Sprunger.
Trainer Dubé will es wie Spieler Dubé machen
Anders als Sprunger kennt Christian Dubé das Gefühl, Schweizer Meister zu werden. Als Spieler stemmte der Kanadier den National-League-Pokal 2004 und 2010 mit dem SC Bern in die Höhe. Nun will der 46-Jährige selbiges auch als Trainer mit Gottéron schaffen. «Das ist mein Ziel, seit ich in Freiburg bin. Bisher habe ich es nicht geschafft, aber in diesem Jahr spüre ich etwas Spezielles in unserem Team», so Dubé.
Erst einmal gilt es, die Motoren auf Playoff-Temperatur zu bringen. Keine einfache Aufgabe nach fast 2 Wochen ohne Ernstkampf: «Das ist schon eine Herausforderung. In den Trainings versuchen wir, die Intensität eines Playoff-Spiels zu simulieren. Aber klar, ich hätte mir eine etwas kürzere Pause gewünscht», stellt Dubé klar.
Performt Sörensen auch, wenn's ruppig wird?
Mit Marcus Sörensen wissen die Freiburger den produktivsten Skorer der Regular Season in ihren Reihen. Der schwedische Stürmer ist sich jedoch bewusst, dass er sich damit in den Playoffs nichts kaufen kann: «Es wird ganz anderes, viel physischeres Hockey gespielt werden», glaubt Sörensen.
Auch die richtige Einstellung gewinne in der «Post Season» an Bedeutung. Nach den Spielen könne man anhand einzelner Aktionen sagen, wo man die Partie entweder gewonnen oder verloren habe. Sörensen erklärt: «Die Playoffs sind auch ein mentales Spiel, in dem die entscheidenden Szenen nicht immer die Tore sind.»
Und der Schwede ergänzt: «Der mentale Teil meines Spiels ist der beste.»