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Playoff-Final Genf-Biel Für die Wende muss Biels Schwäche wieder zur Stärke werden

Nach der 1:7-Klatsche im 5. Spiel spricht mehr für Genf als für Biel. Verteidiger Robin Grossmann hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben.

Die Partie in der Les-Vernets-Halle war kaum abgepfiffen, Biel nach dem 1:7 in der Final-Serie mit 2:3 ins Hintertreffen geraten; doch Robin Grossmann bewahrte kühlen Kopf. «Ich habe das Resultat schon wieder vergessen», übertrieb er, um realistisch nachzuschieben: «Ob du 80 Minuten kämpfst und dann in der Verlängerung 0:1 verlierst oder 1:7 verlierst, ist egal.» Wichtig sei es jetzt, die Partie abzuhaken und sich gut zu erholen. Das wird nun besser möglich sein, denn zwischen dem 5. und 6. Spiel liegen erstmals 3 Tage zwischen zwei Partien.

Mehr Zeit, in der im Kopf auch Gedanken zum Saisonende auftauchen könnten. Doch so weit will es Grossmann, der 2009 und 2011 mit Davos schon zweimal Meister werden konnte, nicht kommen lassen. Stattdessen führte der 35-Jährige aus, dass noch einiges für den EHCB spricht:

  • Die Heimkulisse im 6. Spiel: «Wir sind zuhause sehr stark und haben dort eine super Saison gezeigt.»
  • Die Reaktionsfähigkeit: «Wir haben schon gezeigt, dass wir auf Spiele, die wir hoch verloren haben, reagieren können.»
  • Der Teamzusammenhalt: «Wir haben eine gute Truppe und stehen nicht einfach so im Final. Wir glauben an uns.»

Daneben dürfte für Trainer Antti Törmänen klar sein, wo im Training der Hebel angesetzt werden muss: Steigern müssen sich die Bieler, die ihren dritten und letzten Meistertitel vor 40 Jahren holten, insbesondere im Powerplay. In diesem beträgt die Erfolgsquote in den bisherigen Final-Partien bloss 5,56 Prozent (1 Tor aus 18 Versuchen). «Sie [die Genfer] machen sehr gut Druck im Boxplay, und wir fanden bisher noch nicht viele Lösungen», begründete Grossmann die unterirdische Quote.

Klar ist, finden die Bieler in den beiden Tagen den Schlüssel im Powerplay – das im Playoff-Viertelfinal und vor allem im Halbfinal eigentlich noch eine Stärke des EHCB war – nicht, wird es ganz schwierig, das Blatt im Final noch einmal zu wenden. Aber eben: Zwei Tage sind im Eishockey eine lange Zeit ...

Radio SRF 1, Abendbulletin, 22.04.2023, 22:00 Uhr ; 

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