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Saisonende für den HC Davos Wenn die Balance zwischen Offensive und Defensive fehlt

Für den HC Davos ist die Saison nach dem 0:3 am Sonntag gegen Bern zu Ende. Hier gibt es die Gründe für das Scheitern.

Am Sonntagabend ging die Saison für den HC Davos früh zu Ende. Mit der 0:3-Heimniederlage gegen den SC Bern verloren die Bündner die Pre-Playoff-Serie 1:2 und verpassten damit die Playoff-Viertelfinals. Entsprechend war die Stimmung im Team nach dem Out: «Die Spieler sind sehr enttäuscht, das ist logisch. Sie haben sich zerrissen», sagte Trainer Christian Wohlwend.

Karhunen als Unterschied

Für den Trainer war der Grund für das Scheitern klar: «Wir haben in allen 3 Spielen fast auf ein Tor gespielt. Am Schluss hat einfach ihr Goalie Tomi Karhunen einen Riesen-Job gemacht und die Serie für Bern entschieden.» Die Statistik unterstreicht Wohlwends Aussage. Bei den beiden Niederlagen in Spiel 1 und 3 fiel das Schussverhältnis mit 60:30 respektive 53:16 deutlich zugunsten des HCD aus.

Genau im entscheidenden Moment schlugen die Davoser also kein Kapital aus ihrer starken Offensive. In der Regular Season war der Rekordmeister mit 174 Treffern noch das zweitbeste Team der Liga gewesen. Anders sah es bei der Defensive aus. Dort resultierte mit 177 Gegentoren der drittschlechteste Wert.

Man konnte oft 5 oder 6 Tore schiessen, hat dann aber vielleicht 7 bekommen. Das hat sich durch die ganze Saison durchgezogen.
Autor: Christian Weber SRF-Experte

«Sie haben es nie fertiggebracht, die Balance zwischen der Offensive und der Defensive zu finden», analysiert SRF-Experte Christian Weber. Dieses Manko habe schliesslich dazu geführt, dass Davos überhaupt den Weg in die Pre-Playoffs gehen musste. «Das hat sie den Platz unter den Top 6 gekostet, der vom Kader her sicher möglich gewesen wäre. Man konnte oft 5 oder 6 Tore schiessen, hat dann aber vielleicht 7 bekommen. Das hat sich durch die ganze Saison durchgezogen.»

Schmerzlich vermisster Du Bois

Ein Grund für die defensiven Mängel war sicherlich der Ausfall von Félicien Du Bois. Der Abwehrchef hatte sich in der Saisonvorbereitung verletzt, kehrte erst vor einem Monat aufs Eis zurück. Nach einer weiteren Verletzung beendete er wenig später seine Karriere. «Er hat sicher gefehlt», weiss auch Weber. «Aber da hätte man schon vorher in der Defensive an den richtigen Schrauben drehen müssen.»

Allerdings bekundete der HCD nicht nur bei Du Bois Personalpech. Auch sonst hatte er immer wieder mit Verletzten zu kämpfen. «Die vielen Ausfälle haben uns logischerweise nicht gutgetan. Das ist ein altes Gesetz: Wenn du in der Regular Season viele Verletzte hast, dann ist es ganz schwierig, vorne klassiert zu sein», erklärte Wohlwend.

SRF zwei, powerplay, 11.04.21, 22:35 Uhr ; 

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