Es sei in doppelter Hinsicht eine «lehrreiche Saison» gewesen, blickt Johan Lundskog auf die vergangene Spielzeit zurück, die er erstmals als SCB-Trainer bestritt. Einerseits für ihn als Coach, andererseits auch für das Team, das nur selten Höchstleistungen abrufen konnte. Dazu gesellten sich Verletzungen zur Unzeit: «Wir haben definitiv gelernt, mit dem Unglück umzugehen.»
Nach einer vielversprechenden Vorbereitung mit sechs Siegen aus acht Partien wartet auf die «Mutzen» am Freitagabend am ersten Spieltag gleich ein grosser Brocken: Meister Zug reist zum Auftakt in die Hauptstadt: «Das wird gleich zum Saisonstart der ultimative Test für uns», ordnet Lundskog die Partie ein.
Keine Angst vor dem Meister
Falsche Scheu vor dem Duell mit den Zentralschweizern kennt der Schwede keine, auch wenn der EVZ aufgrund des Engagements in der Champions Hockey League bereits eingespielt ist. «Wir haben in der letzten Saison auch gegen Zug schon gute Auftritte hingelegt.»
Viel Selbstvertrauen bei einem Klub, der in den letzten drei Jahren für viel Enttäuschung bei seiner Anhängerschaft gesorgt hat. Das ist sich auch Lundskog bewusst und lässt einblicken, wie er die Kehrtwende einleiten will: «Wir wollen wieder diesen Glauben an die Sache erzeugen – dann ist Bern ein unangenehmer Ort zum Spielen.»
Die Aufstockung als Chance
Keine Altlasten ist auch das Stichwort für Andrew Ebbett, der erstmals vollständig an seiner eigenen Arbeit als Sportchef gemessen wird. «Ich spüre diesen Druck, mag aber auch jene Herausforderung», so der Ex-Profi über seine Kaderzusammenstellung.
Kein Kopfzerbrechen hat ihm die Aufstockung auf sechs Ausländer bereitet, auch wenn die Import-Spieler «eine wichtige Rolle» in den Plänen des Kanadiers spielen. «Unsere Jungen können viel von ihnen lernen und es wird die Liga vorwärts bringen.» Um an der Spitze mitzumischen, brauche man die richtigen Leute und vor allem die richtige Mischung, lässt Ebbett verlauten.
Seinen Glanz hat der SCB trotz drei enttäuschenden Saisons offenbar noch nicht ganz verloren, wie nebst den namhaften Ausländern auch die Zugänge des Nati-Trios um Romain Loeffel, Joël Vermin und Sven Bärtschi beweisen. Sportchef Ebbett weiss genau, warum: «Ich sage allen Neuen jeweils: Hier hast du 17'000 Fans im Rücken. Es ist ein schöner Ort, um zu spielen, wenn du gewinnst.»