Seine Karriere als Spieler musste Janick Steinmann 2016 noch vor Erreichen des 30. Lebensjahrs aus gesundheitlichen Gründen beenden. Doch der gebürtige Baarer blieb dem Schweizer Eishockey erhalten: Nach «Lehrjahren» beim EV Zug übernahm Steinmann 2019 das Amt des Sportchefs der Rapperswil-Jona Lakers. Nach der überraschenden Halbfinal-Qualifikation im Vorjahr vermochten die Lakers auch in der abgelaufenen Qualifikation zu überzeugen.
Teamgefüge hat oberste Priorität
Im Gespräch mit Paddy Kälin im «Sportpanorama» führt der 35-Jährige die Entwicklung der Lakers von der grauen Maus zum Playoff-Team vor allem auf die «hervorragende Chemie in der Mannschaft» zurück, die schon mit dem Aufstieg vor drei Jahren in das Team gefunden habe.
Damit diese auch in Zukunft nicht verloren geht, greift der jüngste Sportchef der Liga vor möglichen Transfers gerne auch zum Telefon. Mitspieler, Trainer oder Materialchefs werden kontaktiert und mit der Frage konfrontiert, wie sich der besagte Spieler im Teamgefüge verhält. «Gerade bei den Schweizer Spielern findet man so sehr schnell heraus, ob er charakterlich in die Mannschaft passt oder nicht.»
Erfolg hat auch intern überrascht
Mit Platz 4 haben die Lakers in der Regular Season so gut abgeschnitten wie zuletzt vor 16 Jahren. Nicht nur für den neutralen Beobachter, auch für die Führungsetage der Rapperswiler kam der Erfolg überraschend. «Auf dem 4. Platz hat uns vor der Saison niemand gesehen, auch intern nicht. Aber wir haben uns viel zugetraut und vorgenommen.» Im Team sei aber ein «Kulturwechsel» entstanden. Man gehe nun mit der Mentalität nach Zug, Bern oder Zürich, um Punkte mit nach Hause zu nehmen. «Es ist nicht mehr okay, mit 1:3 zu verlieren, wie das früher der Fall war.»
Vor dem Viertelfinal-Duell gegen Davos stapelt der Lakers-Sportchef dennoch tief: «Die Qualifikation war für uns unglaublich. In den Playoffs fängt aber alles wieder von vorne an und mit Davos wartet der Rekordmeister.» Es müsse alles zusammenpassen, um die Halbfinal-Qualifikation aus dem Vorjahr zu wiederholen. «Wenn wir unser Hockey spielen und Vollgas geben, liegt aber alles drin.»