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Siebtes Spiel 7 seit 1997 Das Momentum spricht für Zug, die Geschichte für den ZSC

Während der EVZ erstmals ein entscheidendes 7. Finalspiel bestreitet, haben die Lions viel «Finalissima»-Erfahrung.

Was vor einer Woche nicht mehr allzu viele Eishockey-Fans für möglich gehalten hätten, ist nun Tatsache: Der Playoff-Final zwischen Zug und den ZSC Lions geht in ein alles entscheidendes 7. Spiel. Nachdem die Zürcher in der Serie auf 3:0 davongezogen waren, kämpfte sich der Qualifikationssieger auf eindrückliche Weise zurück.

Mit 3 Siegen in Folge erzwang der EVZ eine «Belle». Es ist dies die zehnte der Playoff-Geschichte (seit 1985/86) sowie die siebte, seitdem auf die Saison 1997/98 hin der Modus Best-of-7 eingeführt wurde.

Premiere für den EVZ

Das Momentum spricht nach der Aufholjagd klar für den EVZ. Doch ein Blick in die Statistik zeigt: Den Zugern fehlt jegliche Erfahrung im Umgang mit 7. Spielen, haben sie doch noch nie ein entscheidendes Finalspiel bestritten.

Die ZSC Lions sind dagegen mit 3 Teilnahmen «Finalissima-erprobt» – nur Bern stand gleich oft in einer «Belle». Dabei haben die Zürcher immer auswärts antreten müssen – wie am Sonntagabend in Zug. Bislang haben sie noch kein 7. Spiel verloren.

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie die «Belle» im Playoff-Final zwischen Zug und dem ZSC am Sonntagabend ab 19:50 Uhr auf SRF zwei und in der SRF Sport App.

Doch auch der «Zett» muss eine Premiere meistern: Noch nie in der Playoff-Geschichte hat eine Mannschaft zuvor eine 3:0-Führung verspielt, ehe sie sich im 7. Spiel doch noch den Meistertitel sicherte.

7. Spiele seit 1997/1998

2000/2001 Lugano – ZSC Lions 3:4, 1:2 n.V. in Spiel 7
2006/2007 Davos – Bern 4:3, 1:0 in Spiel 7
2008/2009 Kloten – Davos 3:4, 1:2 in Spiel 7
2009/2010 Bern – Genf 4:3, 4:1 in Spiel 7
2011/2012 Bern – ZSC Lions 3:4, 1:2 in Spiel 7
2017/2018 Lugano – ZSC Lions 3:4, 0:2 in Spiel 7

Legendär waren aus ZSC-Sicht die Meistertitel 2001 und 2012. Nachdem die Zürcher vor 21 Jahren dank zwei Siegen in Serie eine «Belle» erzwungen hatten, avancierte in Lugano Morgan Samuelsson mit dem Treffer zum 2:1 in der Verlängerung zum Meisterhelden.

McCarthy und die legendären 2,5 Sekunden

2012 tat es ihm Steve McCarthy gleich: Auch damals führte Bern in der Serie 3:1, ehe die Zürcher aufdrehten. Es stand 1:1 in Spiel 7, alles deutete auf eine Verlängerung hin. Doch dann schoss der Kanadier die Gäste mit dem Siegtor 2,5 Sekunden vor Schluss in den 7. Himmel und zum Titel.

2018 verspielte der ZSC gegen Lugano eine 3:1-Führung in der Serie. Doch die Ungeschlagenheit in 7. Spielen hatte dennoch Bestand. In der «Finalissima» im Tessin schoss Patrick Geering die Lions in der 7. Minute in Front, ehe Ronalds Kenins 20 Sekunden vor Schluss alles klar machte.

Und welche «Finalissima»-Geschichte wird am Sonntagabend geschrieben? Entweder avancieren die Zuger zum ersten Meister in der National League, der ein 0:3-Defizit aufholen kann – in der NHL gelang dies bislang einzig den Toronto Maple Leafs anno 1942. Oder die Lions bauen ihre Auswärts-Serie in 7. Spielen aus und krönen diese mit dem 10. Meistertitel.

SRF zwei, sportlive, 29.04.22, 19:40 Uhr ; 

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