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Titel erfolgreich verteidigt Der EVZ setzte das Meisterpuzzle perfekt zusammen

Der Weg zur Titelverteidigung wurde für Zug zum Charaktertest. Doch der Triumph der Vorzeigeorganisation ist logisch.

Dario Simion, Christian Djoos und Jan Kovar (v.l.n.r.) waren wichtige Figuren auf dem Weg zur Titelverteidigung.
Legende: Schweizer, schwedischer und tschechischer Könner vereint Dario Simion, Christian Djoos und Jan Kovar (v.l.n.r.) waren wichtige Figuren auf dem Weg zur Titelverteidigung. Keystone/Philipp Schmidli

Nachdem die Zuger als Qualifikationssieger in den Viertel- und Halbfinals mit zwei «Sweeps» regelrecht durch die Playoffs gerauscht waren, wurden sie im Final von den ZSC Lions bis aufs Äusserste gefordert. Doch die Zuger, die mit vielen Vorschusslorbeeren in die Saison gestartet waren, bestanden diesen Charaktertest auf eindrückliche Art und Weise.

Logischer Triumph der Vorzeigeorganisation

Als erstes Team im Schweizer Eishockey überhaupt machte Zug ein 0:3-Defizit in einer Final-Serie wett. Dies macht den 3. Schweizer Meistertitel der Klubgeschichte umso wertvoller. Über die gesamte Saison betrachtet ist es dennoch ein logischer Triumph. Und es ist einerseits der Lohn für die harte Arbeit auf dem Eis sowie andererseits für die vorausschauende Planung des Staffs rund um Sportchef Reto Kläy, der den EVZ auch dank dem finanzkräftigen Mäzen Hans-Peter Strebel über die letzten Jahre zu einer Vorzeige-Organisation aufgebaut hat.

Mit Dan Tangnes verfügte der EVZ dabei über einen Trainer, der in den richtigen Momenten Akzente zu setzen wusste. Und so schafften es die Zentralschweizer als erst 3. Team in diesem Jahrtausend, den Meistertitel erfolgreich zu verteidigen (nach den ZSC Lions 2000/2001 sowie dem SC Bern 2016/2017).

Genoni und die unglaubliche Finalbilanz

Eine der Schlüsselfiguren auf dem Weg dahin war Leonardo Genoni: Seit der Keeper den Kasten des EVZ hütet, wurde kein anderes Team Schweizer Meister. Der Kilchberger, bereits mit 5 Meistertiteln im Gepäck nach Zug gekommen, war nach dem Saisonabbruch 2020 schon im Vorjahr eine der Schlüsselfiguren auf dem Weg zum 1. Meistertitel des EVZ seit 1998.

Nun «hexte» er sein Team gegen die ZSC Lions regelrecht ins Spiel 7. Mit einem Shutout bei der Dernière im Hallenstadion gab er seinen Vorderleuten überhaupt erst die Chance, in einer «Belle» den Titel zu verteidigen. Die Finalbilanz des 34-Jährigen ist surreal: In nunmehr 7 Playoff-Finals ging Genoni noch nie als Verlierer vom Eis.

Klasse Kovar und starke Schweizer Stürmer

Im Zuger Sturm sorgte erneut Jan Kovar für die Musik. Nach punktemässig schwächerer Quali als 2020/21 (43 statt 63 Zähler) steigerte sich der tschechische Topskorer auf die Playoffs hin: Mit einem Schnitt von deutlich über einem Punkt pro Spiel war er massgeblich am Meistertitel beteiligt.

Mit Dario Simion, der nach verspätetem Saisoneinstieg ebenfalls rechtzeitig aufdrehte, sowie dem aus der NHL zurückgekehrten Grégory Hofmann hatten die Zuger zudem ab Januar weitere starke Schweizer Stürmer in ihren Reihen. Und mit dem auf diese Saison hin verpflichteten Fabrice Herzog schlug ein weiterer Offensivakteur wunschgemäss ein.

Djoos/Hansson machen Diaz/Alatalo vergessen

Nach den Abgängen der Routiniers Raphael Diaz und Santeri Alatalo wurden im Sommer Christian Djoos und Niklas Hansson verpflichtet. Der 27-jährige Djoos, 2018 Stanley-Cup-Sieger mit den Washington Capitals, und sein schwedischer Landsmann haben der Zuger Defensive Stabilität verliehen.

Und sie brauchten keine Anlaufzeit. Die beiden erhielten in der Regular Season pro Spiel am meisten Eiszeit, Djoos ist zudem auch im Powerplay ein wichtiger Faktor. Und mit 27 respektive 42 Assists zeigten die beiden in der Qualifikation, dass sie Diaz und Alatalo mehr als ersetzen können.

Auf sämtlichen Positionen haben die Zuger Verantwortlichen damit Leaderfiguren, das Meisterpuzzle setzten sie perfekt zusammen. Die gute Nachricht für alle EVZ-Fans: Die Schlüsselspieler besitzen allesamt weiterlaufende Verträge in Zug. Die Konkurrenz muss sich auch im neuen Jahr warm anziehen.

Resultate

SRF zwei, «sportlive», 1.5.2022, 19:50 Uhr ; 

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