Rikard Grönborg steht in seiner 2. Saison als Headcoach in der Verantwortung bei den ZSC Lions. Rikard Franzén , der eben erst eine Corona-Infektion hinter sich hat, stieg im Sommer bei den SCL Tigers vom Assistenten zum Chef an der Bande auf. Beide haben sie am Dienstag im Hallenstadion ihre erste Verabredung in der National League als gegnerische Trainer.
Das Duo aus dem hohen Norden eint weit mehr als der gemeinsame Vorname:
- Mit 1968 haben sie den gleichen Jahrgang – nur 79 Tage trennen sie.
- Zusammen lancierten sie ihre Eishockey-Karriere bei Huddinge, einem Vorort Stockholms.
- Und beide spielten sie in ihrer Heimat in der höchsten schwedischen Liga.
«Franzén war ein Top-Spieler, wir haben viel zusammen erlebt», blickt Grönborg zurück. Sein Antipode erinnert sich noch gut, wie oft sein Namensvetter in der Kühlbox hatte Platz nehmen müssen. «Er war ein harter, grosser und kräftiger Verteidiger, der hin und wieder auch die Fäuste sprechen liess. Auf alle Fälle war es von Vorteil, ihn ihm Team zu haben», so Franzén über Grönborg.
Nicht alle Storys werden verraten
Alle Geschichten aus der Vergangenheit wollen die schwedischen «Zwillinge» nicht preisgegeben. «Denn die sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt», betont Franzén unter schallendem Gelächter. In den 1980er-Jahren haben sich die Wege getrennt, fortan trieben sie ihre Karrieren unabhängig voneinander voran.
Rikard ist ein super Coach mit einer besonderen Gabe dafür, das Spiel lesen zu können.
Nun kommt es also zum Wiedersehen: Ganz so viele Parallelen wie ihre Trainer weisen die beiden Teams nicht auf. Die ZSC Lions sind nach einem Zwischentief mit 3 Siegen in Serie und 15 Treffern in dieser Zeitspanne wieder im Schwung. Die Emmentaler dagegen kleben mit erst 2 Saisonsiegen und 8 Punkten aus 10 Partien am Tabellenende fest.
Keine einfachen Typen
Grönborg attestiert seinem Gegenüber viel Fachkompetenz. «Es freut mich, dass er die Chance bekommen hat. Denn er machte schon zuvor im Staff einen sehr guten Job.» Franzén gibt die Komplimente gleichermassen zurück, zumindest solange sich ihre Schützlinge noch nicht auf dem Eis gegenüberstehen: «Rikard ist gut organisiert. Er ist ein super Coach mit einer besonderen Gabe dafür, das Spiel lesen zu können.»
Und dann tauchen sie doch nochmals in die Vergangenheit ein. Sie seien beide nicht einfach gewesen – weder für den Gegner noch für die Schiedsrichter. «Denn wir hassten es, zu verlieren!», sagt Franzén unmissverständlich. Trotz aller Sentimentalitäten: Einer der beiden wird am Dienstag den Kürzeren ziehen müssen ...