Zum Inhalt springen

Trend oder Zufall? Schwalben im Eishockey: «Das gehört nicht zu diesem Sport»

Ungewöhnlich oft mussten in den letzten Wochen Eishockey-Spieler wegen Schwalben gebüsst werden.

7 Spieler wurden in der National League in den vergangenen 4 Wochen wegen Vortäuschen eines Fouls gebüsst. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison wurden insgesamt 20 Akteure wegen einer Schwalbe zu Kasse gebeten. Verkommt es zum Trend, dass sich die Spieler vermehrt zu solchen Aktionen hinreissen lassen?

Janick Steinmann, Sportchef der Rapperswil-Jona Lakers, glaubt eher an Zufall. «Wir legen das Augenmerk vermehrt auf solche Aktionen, anders als in früheren Jahren. Wir wollen solche Vergehen nicht in unserem Sport sehen», spricht er Klartext.

Wir wollen uns von Schwalben distanzieren. Es gehört nicht zu diesem Sport.
Autor: Janick Steinmann Sportchef Rapperswil-Jona Lakers

Eine offensichtliche Schwalbe wird vom Schiedsrichter sofort während des Spiels mit einer Zweiminuten-Strafe geahndet. Doch oft ist es für den Unparteiischen fast unmöglich, das Vortäuschen eines Fouls zu erkennen. Erst im Nachhinein – es werden alle Aktionen noch einmal angeschaut – werden die Spieler dann vom Einzelrichter gebüsst. Andreas Fischer, Schiedsrichter-Chef vom Swiss Ice Hockey, sagt: «Für den Schiedsrichter ist es extrem schwierig, solche Aktionen auf dem Eis korrekt zu beurteilen.»

Das Vortäuschen von Fouls wird bei den Treffen der Sportchefs regelmässig thematisiert. «Wir wollen uns von Schwalben distanzieren. Es gehört nicht zu diesem Sport und es ist richtig, dass die Spieler gebüsst werden», so Steinmann. Fragt sich nur, ob den Spielern eine Busse von 2000 Franken auch wirklich weh tut.

Radio SRF 3, Abendbulletin, 13.12.2021, 18:45 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel