Die ZSC Lions stehen mit dem Rücken zur Wand. Am Donnerstagabend müssen sie im Hallenstadion das 3. Halbfinalspiel gegen Genf-Servette gewinnen, um ihre Saison zumindest bis am Samstag verlängern zu können.
Das Hauptproblem der Zürcher in den Halbfinals ist rasch eruiert: Sie schiessen fast keine Tore. Nur 2 Treffer gelangen ihnen in 120 Minuten. Beide Tore fielen in Überzahl. Bei 5-gegen-5 hat der ZSC noch nicht getroffen. «Bei Gleichbestand auf dem Eis lässt Servette nicht viel zu. Zürich hat das Mittel noch nicht gefunden, wie man den Genfer Riegel durchbricht», sagt SRF-Eishockey-Experte Marc Reichert.
Er empfiehlt den Lions, «ein Mü frecher zu spielen.» Dies jedoch ohne die Defensive zu vernachlässigen, denn die Genfer Konter seien brandgefährlich. «Letztlich wird auch die Kaltblütigkeit entscheidend sein. Spiel 2 war über weite Strecken ausgeglichen. Im Gegensatz zu Zürich hat Genf seine Chancen ausgenützt.»
Ich habe nicht das Gefühl, dass die Serie am Donnerstag bereits zu Ende geht.
Mit ein Grund für die Goal-Baisse des ZSC ist Daniel Manzato im Tor der Servettiens. Der eigentliche Ersatzgoalie ist bislang in den Playoffs kaum zu bezwingen und hat 117 von 119 Schüssen pariert. Das ergibt die phantastische Fangquote von 98,32 Prozent.
«Mich überraschen seine Leistungen nicht. Er ist auch kein Ersatzgoalie im herkömmlichen Sinn, sondern ein gestandener Keeper», so Reichert. Manzato komme seine Erfahrung zugute. Gleichzeitig werde der 37-Jährige – der nur wegen einer Verletzung von Gauthier Descloux seit Viertelfinal-Spiel 4 das Tor hütet – von seinen Vorderleuten gut abgeschirmt und unterstützt.
Schlägt am Donnerstagabend das letzte Stündchen der Lions in dieser Saison? Reichert glaubt nicht daran: «Zürich wird sich nicht mit 3:0 abschlachten lassen. Ich erwarte eine starke Reaktion und habe nicht das Gefühl, dass die Serie am Donnerstag bereits zu Ende geht.»