«Es ist sicher eine gewisse Leere da», brachte es Tanner Richard nach der Entscheidung im Meisterrennen zugunsten von Zug auf den Punkt. Die Genfer verpassten es in ihrem dritten Final nach 2008 (2:4 gegen den ZSC) und 2010 (3:4 gegen Bern), eine Partie zu gewinnen.
In Genoni den Meister gefunden
Den Grund dafür hatte Richard schnell gefunden: «Wenn du in 3 Spielen kein 5-gegen-5-Tor schiesst, musst du nicht das Gefühl haben, dass du irgendetwas gewinnen kannst.» 2 Powerplay-Tore in 3 Spielen waren auch gegen einen überragenden EVZ-Keeper Leonardo Genoni zu wenig.
Wir waren nah dran.
Doch der 28-jährige Richard meinte: «Es war keine 3:0-Serie. Es wäre sicher mehr drin gelegen.» Noah Rod sagte: «Wir waren nah dran, aber es hat gegen Zug noch ein bisschen etwas gefehlt.»
Zug hat jetzt über die letzten Jahre etwas aufgebaut – das machen wir jetzt auch.
Doch auch wenn die Enttäuschung nach dem 1:5 in Spiel 3 gross war, verpassten es die Genfer nicht, auch die eigene Leistung zu würdigen. «Ich bin stolz auf unsere Jungs, wie wir gekämpft haben», so Richard. «Wir haben alles gegeben, wir können nur stolz sein auf uns», sagte auch ein sichtlich emotionaler Daniel Manzato im Interview bei RTS . Der Keeper wird Genf in Richtung Bern verlassen.
Aus McSorleys Schatten getreten
Auch Coach Patrick Emond zeigte sich überaus stolz auf seine Mannschaft. Der 56-jährige Kanadier steht am Ursprung von Servettes jüngstem Erfolg. Der Québecois kennt die Organisation in- und auswendig: Seit 2010 hatte er bis zu seinem Aufstieg zum Headcoach des A-Teams die U20 trainiert und zu zwei Meistertiteln geführt.
Nachdem Emond auf die Saison 2019/20 hin Überfigur Chris McSorley als Headcoach abgelöst hatte, schloss Servette die Regular Season mit 2 Punkten Rückstand auf Quali-Sieger ZSC als Vierter ab (die Playoffs fielen wegen Corona ins Wasser). Nun folgte der erste Vorstoss in den Playoff-Final seit 11 Jahren. «Das ist ein toller Fortschritt», freute sich Emond.
Die nächste Saison nimmt Servette nach der Niederlage gegen Zug als Jäger in Angriff. Richard, der mit den Genfern weiter auf den ersten Meistertitel der Klubgeschichte warten muss, machte den Fans der «Calvinstädter» Hoffnung: «Zug hat jetzt über die letzten Jahre etwas aufgebaut – das machen wir jetzt auch.» Gleichzeitig versprach er: «Wir kommen nochmals.»