Am frühen Donnerstagmorgen hatten die Klubs der National League unisono verkündet, den Spielbetrieb bis Anfang Dezember aufrechterhalten zu wollen. Nun, knappe 30 Stunden nach dem Communiqué der Liga, schert bereits der erste Klub aus.
Lausanne fordert am Freitagmittag in einer Erklärung «die vorübergehende Aussetzung der Meisterschaft». Nur zwei Bedingungen könnten den Waadtländern zufolge die Wiederaufnahme des Spielbetriebs gewährleisten.
- Wenn sich die gesundheitliche Situation wesentlich verbessert und wieder 2 Drittel der Sitzplatzkapazität ermöglicht sind.
- Wenn ein Rettungsplan Subventionen – statt Krediten – zum Ausgleich der Einnahmeausfälle vorsieht.
Keine weiteren finanzielle Zugeständnisse
Die Waadtländer begründen ihr Vorpreschen damit, dass sie sich zu 90% aus Spielen mit Publikum und nur zu 10% aus TV-Einnahmen finanzieren würden. Weitere finanzielle Zugeständnisse wie die erneute Senkung der Spielersaläre seien nicht mehr möglich. Der einzige Ausweg heisst aus Lausanner Perspektive derzeit deshalb: Saisonunterbruch.
Wenn nicht klar kommuniziert wird, wie die Unterstützung aussieht, dann habe ich damit ein riesiges Problem.
«Pro Heimspiel verlieren wir ungefähr 400'000 Franken», erklärt Lausanne-CEO Sacha Weibel. «Es braucht einen klaren Plan. Wenn einem kompletten Wirtschaftszweig die Existenzgrundlage entzogen wird und gleichzeitig nicht klar kommuniziert wird, wie die Unterstützung aussieht, dann habe ich damit ein riesiges Problem.»
Deshalb ist für Weibel klar: «Bis diese Fragen beantwortet sind und wir wissen, wie die Unterstützung für den Profisport aussieht, soll die Saison unterbrochen werden. Wir können auch bis im Mai oder Juni spielen. Die Liga muss Priorität haben, da ist mir eine WM relativ egal.»