«Ich bin immer froh, wenn ich Tore schiessen kann. Lieber gewinne ich aber jeden Abend.» Eine solche Antwort gehört zum Standard-Repertoire praktisch aller erfolgreichen Eishockey-Spieler.
In seinen ersten beiden Saisons in Zug konnte sie Dario Simion aber nicht allzu oft zum Besten geben. Mit 6 respektive 9 Toren blieb er nach seinem Wechsel 2018 von Davos unter den Erwartungen.
Simion ist explodiert
Ganz anders in seinem dritten Jahr in der Zentralschweiz: Simion war mit 24 Toren nicht nur der treffsicherste Spieler Zugs in der Regular Season, er ist es mit schon 4 erfolgreichen Abschlüssen in 3 Viertelfinal-Partien gegen Bern auch in den Playoffs.
Der Wandel des 26-jährigen Tessiners vom unauffälligen Mauerblümchen zum Torgaranten kommt nicht von ungefähr, sondern hat mehrere Gründe:
- Das Vertrauen des Sportchefs: Obwohl es Simion nicht nach Wunsch lief, verlängerte Reto Kläy den Vertrag seines Perspektiv-Spielers während der letzten Saison vorzeitig bis 2022. Einzelgespräche mit dem Sportchef und Trainer Dan Tangnes halfen Simion weiter.
- Das Sommertraining: Simion schonte sich im Lockdown nicht und arbeitete im Kraftraum und an seiner Kondition. Von den harten Einheiten zehrt er nun.
- Das Mentaltraining: Seit über zwei Jahren beschäftigt sich Simion mit den mentalen Aspekten seines Jobs. «Ich habe davon viel profitiert. Bei der Matchvorbereitung spielen positive Gedanken eine zentrale Rolle», sagte er im Herbst in einem Interview mit der Luzerner Zeitung .
- Die neue Rolle: An der Seite von Jan Kovar und Grégory Hofmann stürmt es sich leichter. Die drei Stürmer der Zuger Paradelinie haben alle bereits 4 Playoff-Punkte auf ihrem Konto. Nur der Genfer Henrik Tömmernes (5) weist einen noch besseren Wert auf.
Mit nur 16 Jahren war der in Locarno geborene Simion bereits Profi bei Lugano. Dass er nun noch mehr Verantwortung übernehmen darf, könnte am Schluss ein entscheidendes Puzzle-Teil zum erstmaligen Meistertitel der Zuger seit 1998 sein. Doch Simion würde wohl mit einer weiteren wahren Floskel kontern: «Nehmen wir Spiel für Spiel.»